Wie viele der "Klimaskeptiker/Leugner/Fakten Checker usw." interpretieren die Bezeichnung "Letzte Generation" aus Dummheit/ Desinformation/ Absicht falsch?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Ganz was anderes und zwar....! 70%
Fast Alle....! 30%
Fast Keiner ....! 0%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, dass viele Menschen, die "Die letzte Generation" in Verbindung mit einer tatsächlich letzten Generation bringen, dies aus Unwissenheit tun. Wenn man von schlechten Aktionen der Aktivsten hört und andere sich auch darüber beschweren, ist es einfach, diese Ansicht zu übernehmen, ohne weitere Recherchen anzustellen. Meiner Ansicht nach nutz ein Teil der "Empörte-Gruppe" in der Regel auch die strafbewehrten Aktionen der "Klimaaktivisten" aus, um von der eigentlichen Tatsache abzulenken, dass der Klimawandel Aufgaben und Maßnahmen erfordert.

Es gibt einen Unterschied zwischen: "Die Klimaaktivsten der letzten Generation zeigen mit Ihrem Verhalten sehr wahrscheinlich keine positive Veränderung" und "Die Klimaaktivsten sind alle bezahlte Terroristen". Die erste Aussage lässt zumindest erkennen, dass die Person sich des eigentlichen Problems bewusst ist, während die zweite Aussage vom Kernthema ablenkt und Aktivisten pauschal als Terroristen bezeichnet. Somit kann man das Problem an sich einfach unter den Teppich kehren. Das Problem ist nämlich, dass seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Wissenschaftler immer und immer wieder auf den Raubbau und den damit verbundenen Schaden an unseren Ökosystemen hingewiesen haben. Man hat sie nicht beachtet, sogar totgeschwiegen. Gab ja schließlich Geld zu machen, auf Kosten der Ökosysteme.

Nun gibt es "junge" Menschen welche zwar manchmal mit illegalen und oft auch untauglichen Mitteln versuchen, auf dieses begrüßenswerte Anliegen hinzuweisen. Ja, gewisse Methoden kann man durchaus kritisieren. Das Problem liegt hier aber nicht an den Klimaaktivisten und deren Methoden, sondern an den Menschen, welche dieses Thema totschweigen und leugnen,

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Science in Earth and Climate Sciences

FordPrefect  08.05.2023, 13:32
Ja, gewisse Methoden kann man durchaus kritisieren.

Nicht "kann", sondern "muss".

Das Problem liegt hier aber nicht an den Klimaaktivisten und deren Methoden,

Aber au contraire!

Selbstverständlich liegt genau hier das Problem. Denn hier wird nicht durch Aktionen gesellschaftliche Aufmerksamkeit auf möglich missstände produziert, sondern der Grundkonsens einer Gesellschaft, sich durch alllgemeingültige (sic!) Regeln und Verantwortung gegenseitig zu binden, ad absurdum gekeht.

sondern an den Menschen, welche dieses Thema totschweigen und leugnen,

Die gibt es zweifellos, nur wird man die ganz sicher nicht dadurch zum Umdenken bewegen, wenn man sie im Stau fakultativ festsetzt, sondern nur in ihrer ablehnenden Hatung bestärken.

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Toqiou275  08.05.2023, 17:56
@FordPrefect
Nicht "kann", sondern "muss".

Leben wir in einer Diktatur? Nein.

Selbstverständlich liegt genau hier das Problem.

Nein, dass sind lediglich die fragwürdigen Reaktionen auf das Problem.

Die gibt es zweifellos, nur wird man die ganz sicher nicht dadurch zum Umdenken

Habe ich auch nicht behauptet.

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FordPrefect  08.05.2023, 19:33
@Toqiou275
Leben wir in einer Diktatur? Nein.

Diese Aussage ist Quatsch und dem ansonsten durchaus bedenkenswerten Inhalt deiner Aussage nicht nur unangemessen, sondern schädlich. Offener Rechtsbruch kann niemals Teil demokratischen Diskurses sein. Und genau deswegen muss man das auch kritisieren, wenn man Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ernst nimmt.

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Toqiou275  08.05.2023, 22:56
@FordPrefect
Diese Aussage ist Quatsch und dem ansonsten durchaus bedenkenswerten Inhalt deiner Aussage nicht nur unangemessen, sondern schädlich.

Nein die Aussage ist nicht Quatsch. Den Begriff "Meinungsfreiheit" wird dir wohl nicht unbekannt sein. Die Methoden sind manchmal fragwürdig und auch rechtswidrig, trotzdem kann jeder seine eigene Meinung dazu haben. Von müssen ist hier nicht die Rede!

 Offener Rechtsbruch kann niemals Teil demokratischen Diskurses sein

Natürlich kann er das, solange friedlich geführt. Dafür gibt es auch etliche historische Beispiele. Siehe Proteste von Mahatma Gandhi gegen die britische Kolonialherrschaft in Indien, die Aktionen von Rosa Parks und Martin Luther King Jr. während der Bürgerrechtsbewegung in den USA und diverse weitere.

Und genau deswegen muss man das auch kritisieren, wenn man Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ernst nimmt.

Nein muss man nicht. Meinungsfreiheit ist ein grundlegendes Prinzip in einer Demokratie ist. Jeder hat das Recht, die Methoden der Klimakleber zu kritisieren oder nicht zu kritisieren, je nach individueller Überzeugung. Vergiss nicht, dass der demokratische Diskurs auf der Grundlage von Meinungsfreiheit, gegenseitigem Respekt und der Möglichkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung beruht.

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FordPrefect  09.05.2023, 05:43
@Toqiou275
Natürlich kann er das, solange friedlich geführt.

Da stehen mir ja gleich die Haare zu Berge.

Nein. Friedlicher Protest findet seine Grenzen in der rechtsstaatlichen Ordnung - die diesen Protest schließlich erst ermöglicht hat. Die Missachtung des Einen ist gleichzeitig die Entwertung des Anderen. Und Protest, der völlig Unbeteiligte als Geiseln nimmt, hat keine Berechtigung.

Dafür gibt es auch etliche historische Beispiele.

Nein, eben nicht. Denn die genannten Beispiele richteten sich gegen staatliche Auflagen, und beeinträchtigten gerade nicht in unzumutbarer respektive lebensbedrohender Weise das Leben Dritter. Der Versuch, die durch externe Geldgeber finanzierten Aktivisten der sog. "Letzten Gen." mit Personen auf eine Ebene zu stellen, die sich mit Mut und unter Gefahr des eigenen Lebens für mehr Rechte statt für weniger Rechte eingesetzt haben, ist skandalös.

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alaskamusher 
Fragesteller
 08.05.2023, 14:10

und nicht vom Lesch abgeschrieben ..? 🤔😉

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Ganz was anderes und zwar....!

Beide möglichen Interpretationen dieses Labels sind mindestens anmaßend, wenn nicht vorsätzlich irreführend. Dazu muss man im Übrigen keineswegs ein "Klimaleugner" (was auch immer das sein soll) sein, sondern das ergibt sich schon aus der unfassbar selbstgerechten Selbstdarstellung und Hybris der Aktivisten, die unter offener Missachtung von Recht und Gesetz ihre mindestens dikutablen, wenn nicht sogar sowohl wissenschaftlich wie gesellschaftsrechtlich schlicht irreführenden oder falschen Thesen gewaltsam einer Mehrheit aufzwingen wollen.

Der Umstand, dass die Aktionen sogar offen im Widerspruch zu den angestrebten "Zielen" stehen, sind dabei noch das geringste Problem.


Toqiou275  08.05.2023, 13:13

Könntest du mir ein Beispiel für eine solche irreführende oder falsche These geben?

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FordPrefect  08.05.2023, 13:28
@Toqiou275

Gerne:

1. Ein Tempolimit bringt genau wenig bis gar nichts. Es wird nämlich gerne vergessen, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen schon heute in etwa bei rd. 115 km/h liegt - maximal auf der Langstrecke. Was übrigens jeder weiß, der die regelmäßig befährt. Reine Symbolpolitik ohne jeden Nutzen. Die paar Kilometer Autobahn, auf denen man tatsächlich im Schnitt (!) deutlich jenseits der 150 fahren kann, sind den Aufwand schlicht nicht wert, und bringen auch dem Klima genau nichts. Dafür steigt der CO2-Ausstoß dank der Blockaden der Aktivisten vor Ort fröhlich gegen unendlich.
2. Das 9-Euro-Ticket (siehe Webseite) ist zwar da (als € 49.-- Ticket), was das aber für die CO2-Bilanz bringen soll, wenn es gar keine ausreichenden Kapazitäten gibt, um selbst den Verkehr, der zu € 299.-- mit der Bahn fährt, überhaupt zu bewegen, bleibt im Dunkeln.
3. Die sog. "Bürgerräte" (schon der Nami st eine Frechheit) sollen als Quasi-Nebenparlamente missbraucht werden, um Forderungen abseits politischer Mehrheiten durchzusetzen. Damit höhlt man die repräsentative Demokratie aus - was auch genau das eigentliche Ziel ist. So dumm ist der Wähler nämlich nicht, dass er pauschal auf den Alarmismus einer minimalen Minderheit hereinfallen würde, selbst wenn er mit den grundlegenden Intentionen durchaus konform geht.
4. Die These von den angeblich bald erreichten "Kipppunkten" ist in ihrer derzeitig medial verbreiteten Form weitgehend purer Tünnef, und selbst klimatologisch höchst umstritten. Siehe dazu
https://www.welt.de/wissenschaft/article244282479/Klimawandel-So-trickste-eine-Forschergruppe-die-Kipppunkt-Warnung-in-die-Debatte.html

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Toqiou275  08.05.2023, 18:36
@FordPrefect
Ein Tempolimit bringt genau wenig bis gar nichts.

Es bringt durchaus etwas, jedoch gibt es diverse Dinge, welche weitaus mehr bringen würden.

Es wird nämlich gerne vergessen, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen schon heute in etwa bei rd. 115 km/h liegt

Das wird nicht vergessen, das CO2-Einsparungsptenzial wird unteranderem durch die Durchschnittsgeschwindigkeit und Geschwindigkeitsverteilungen auf der Autobahn berechnet.

Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung (umweltbundesamt.de)

Die paar Kilometer Autobahn, auf denen man tatsächlich im Schnitt (!) deutlich jenseits der 150 fahren kann, sind den Aufwand schlicht nicht wert

Die paar Kilometer? 70% der deutschen Autobahn sind immer noch ohne Limit.

 Das 9-Euro-Ticket (siehe Webseite) ist zwar da (...)

Unsere Pressemitteilungen | VDV - Die Verkehrsunternehmen

Die sog. "Bürgerräte" (schon der Nami st eine Frechheit) sollen als Quasi-Nebenparlamente missbraucht werden,

Sollen sie das? Das ist ja eigentlich gerade ein Punkt auf welcher hingewiesen wird. Sie dürfen eben nicht als Parallelparlament missbraucht werden.

Deutscher Bundestag - Sachverständige: Bürgerräte fördern Akzeptanz für politische Entscheidungen

und selbst klimatologisch höchst umstritten. Siehe dazu

Klimatologisch sind die Kippunkte durchaus bekannt. Das Thema ist lediglich sehr kompliziert, weil unterschiedliche Werte der Erwärmung zu unterschiedlichen Folgen und Kippunkten führen kann. Daher würde ich hier auch nicht einem einzelnen "Zeitungsartikel" zu viel Aufmerksamkeit schenken.

Das IPCC fasst das ganze ziemlich gut unter Punkt (3.5.5, Avoiding Regional Tipping Points by Achieving More Ambitious Global Temperature Goals) zusammen:

Chapter 3 — Global Warming of 1.5 ºC (ipcc.ch)

2
Ganz was anderes und zwar....!

Zu verstehen was den?Straftaten usw.sind gut und Erpressungen?Genau das sind die Kriminelle.

Ganz was anderes und zwar....!

Wer mit solchen fragwürdigen Mitteln die Gesellschaft für ein Tempoverbot auf Autobahnen und für ein 9 Euro-Ticket erpressen will, schadet letztendlich dem eigentlichen Ziel - dem menschengemachten Klimawandel entgegen zu wirken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – interessiere mich sehr für politsche Themen
Ganz was anderes und zwar....!
fällt ja schon auf, das sich viele nicht mal die Mühe machen verstehen zu wollen was genau damit nun gemeint ist

Das spielt doch überhaupt keine Rolle, wieso sich diese Gruppe so bezeichnet. Selbst wenn sie sich als "Großwesir des Klimagotres" bezeichnen würden.

Tatsächlich sind deren Methoden und die Vorstellung, die alleinigen Inhaber der "richtigen Meinung" zu sein, eher das was man von Regierungen totalitärer Regime kennt und zu Recht verurteilt.

Alex