Lateinische Metrik?

4 Antworten

Es gibt viele Regeln und leider auch Ausnahmen, wleche die Aussprache beeinflussen. Bei deinem Beispiel zählt diese Regel:

  1. Betonung: Die Betonung fällt im Lateinischen normalerweise auf den vorletzten (penultimate) Silbe, wenn diese Silbe lang ist. Ansonsten wird die Betonung auf die drittletzte (antepenultimate) Silbe gelegt.

In "nobis" liegt die Betonung auf dem "o", da die vorletzte Silbe lang ist. Das "o" wird hier lang ausgesprochen. Im Wort "ego" wird das "e" betont, da die vorletzte Silbe (in diesem Fall auch die erste Silbe) kurz ist.


EinstNewt142 
Fragesteller
 03.05.2023, 20:40

Könntest du mir vielleicht hier bitte helfen:

Thaĭs habet nĭgros, nīveōs Laccānĭa dēntēs. Quae ratiō est? Emptōs haec habet, illa suōs.

Dentĭbus atque cōmĭs - nec tĕ pudet - ūtrīs emptĭs.

Quid facĭēs ōculō, Lāclĭa? Nōn ēmitur.

dī Basia das aliīs, aliīs das, Postūme, dextram.

Dicis: „Utrum mavis? Ēlige!" Mālo manum.

Omnes, quās habuit, Fābĭanc, Lȳcoris, amīcās extulit: Uxōrī fiat amīca mea!

Dās numquam, semper prōmittis, Gallā, rogantīThăis habet nĭgrōs, nĭveōs Laccānĭă dēntēs. Quae ratiō est? Emptōs hăec habet, illă suōs.

Dentĭbūs ātque cōmīs - nec tĕ pudet - ūtrīs ēmptīs.

Quid făciēs ŏculō, Lăclĭa? Nōn ēmitur.

dī Băsia dās āliīs, āliīs dās, Pōstūme, dextram.

Dīcis: „Ūtrum mavis? Ēlige!" Mālo mānum.

Ōmnēs, quās habuit, Fābĭānc, Lȳcōris, amīcās extulit: Uxōrī fiāt amīca mea!

Dās nūnquam, semper prōmittis, Gallā, rogantī. Sī semper fallis, iam rogō, Gallā: Nēgā!

Quid mihī reddat āger, quācrīs, Līne, Nōmentānus. Hōc mihī reddit āger: Tē, Līne, nōn vīdeō.

Īn tenebrīs lūgēs amissum, Gallā, marītum.

Nām plōrāre pudet tē, puto, Gallā, virum.

Passt das so? Könntest du mir bitte die Korrekturen schicken?

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Aventus9999  03.05.2023, 20:45
@EinstNewt142

Thaĭs habet nīgrōs, nīveōs Laccānĭă dēntēs. Quae ratiō est? Emptōs hăec habet, illă suōs.

Dentĭbūs ātque cōmīs - nec tĕ pudet - ūtrīs ēmptīs.

Quid făciēs ŏculō, Lăclĭa? Nōn ēmitur.

dī Băsia dās āliīs, āliīs dās, Pōstūme, dextram.

Dīcis: „Ūtrum mavis? Ēlige!" Mālo mānum.

Ōmnēs, quās habuit, Fābĭānc, Lȳcōris, amīcās extulit: Uxōrī fiāt amīca mea!

Dās nūnquam, semper prōmittis, Gallā, rogantī. Sī semper fallis, iam rogō, Gallā: Nēgā!

Quid mihī reddat āger, quācrīs, Līne, Nōmentānus. Hōc mihī reddit āger: Tē, Līne, nōn vīdeō.

Īn tenebrīs lūgēs amissum, Gallā, marītum.

Nām plōrāre pudet tē, puto, Gallā, virum.

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EinstNewt142 
Fragesteller
 03.05.2023, 20:56
@Aventus9999

Kann es sein dass das von ChatGBT ist, weil das ist genau wie meins, aber ich bin mir sicher, dass ich Fehler hatte? Und du hast mir zu schnell geantwortet...Trotzdem danke für deine Mühe.

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Aventus9999  03.05.2023, 21:33
@EinstNewt142

Wieso das gleiche? Ich habe die Korrekturen gemacht, z.B schon im Dritten Wort...

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Miraculix84  04.05.2023, 05:40

Diese Antwort ist fachlich korrekt, hilft hier aber leider nicht weiter, da beide Beispielworte zweisilbig und auf der ersten Silbe betont sind, aber dennoch unterschiedliche Quantitäten in der ersten Silbe aufweisen.

=> Man kann aus der Antepaenultima-Regel keine Quantitäten ableiten, wenn die Worte ein- oder zweisilbig sind. Gerade der Vergleich von nobis und ego belegt dies.

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Beim Wort nobis sind beide Silben Naturlängen. Wenn man nicht zufällig das lateinische Ave-Maria auswendig kann, ist das tatsächlich etwas schwierig.

� Meistens ergibt sich die Quantität von alleine, wenn man den Rest des Verses analysiert.

� Wenn man trotzdem nicht weiterkommt, kann man Worte im Wörterbuch nachschlagen. Da steht dann über beiden Vokalen von n?b?s ein Strich, woran du erkennst, dass es eine Naturlänge ist.

� Pronomen, die im Dativ oder Ablativ stehen, haben eigentlich immer min. eine Naturlänge. (Profi-Tipp) ?

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Grundsätzlich solltest du:

Zuerst bei jedem Wort die Silben zählen.

Dann fängst du von hinten an: Beim Hexameter sind nämlich die letzten 5 Silben vorgegeben. Beim Pentameter sind die letzten 8 Silben vorgegeben.

Als drittes analysierst du die übrigen Silben nach Längen und Kürzen soweit möglich.

Und dann schaust du, wie du die besagten übrigen Silben und die übrigen Versfüße (4 beim Hexameter - 2 beim Pentameter) zusammenbringst.

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Im Beispiel:

Thais habet nigros, niveos Laccania dentes.

Zuerst Silben zählen:

Thais(2) habet(2) nigros(2), niveos(3) Laccania(4) dentes(2)

Die letzten 5 Silben sind fix:

Thais habet nigros, niveos Lac | c?nî? | d?nt?s

Jetzt kann man alle Positionslängen, die durch zwei Folgekonsonanten gebildet werden, kennzeichnen:

Thais hab?t n?gr?s, nive?s L?c | c?nî? | d?nt?s

Jetzt kann man noch Kürzen nach der vocalis-ante-vocalem-corripitur-Regel finden:

Thais hab?t n?gr?s, niv??s L?c | c?nî? | d?nt?s

Fertig ist die metrische Analyse:

Th? îs h? | b?t n?g | r?s, nîv? | ?s L?c | c?nî? | d?nt?s.

(Dass Thais als griechischer Eigenname nicht den lateinischen Metrikregeln gehorcht, kann man als Anfänger nicht wissen.)

VG

Was Du beschreibst, ist die sogenannte Positionslänge. Dabei ist der Vokal eigentlich kurz, durch seine Stellung aber lang.

Dann gibt es noch naturlange Vokale. Erkennbar durch den Strich darüber in Deinem Wörterbuch. Und die werden eben lang gesprochen, wie bei egō oder nōbīs.


EinstNewt142 
Fragesteller
 03.05.2023, 20:41

Könntest du mir vielleicht hier bitte helfen:

Thaĭs habet nĭgros, nīveōs Laccānĭa dēntēs. Quae ratiō est? Emptōs haec habet, illa suōs.

Dentĭbus atque cōmĭs - nec tĕ pudet - ūtrīs emptĭs.

Quid facĭēs ōculō, Lāclĭa? Nōn ēmitur.

dī Basia das aliīs, aliīs das, Postūme, dextram.

Dicis: „Utrum mavis? Ēlige!" Mālo manum.

Omnes, quās habuit, Fābĭanc, Lȳcoris, amīcās extulit: Uxōrī fiat amīca mea!

Dās numquam, semper prōmittis, Gallā, rogantīThăis habet nĭgrōs, nĭveōs Laccānĭă dēntēs. Quae ratiō est? Emptōs hăec habet, illă suōs.

Dentĭbūs ātque cōmīs - nec tĕ pudet - ūtrīs ēmptīs.

Quid făciēs ŏculō, Lăclĭa? Nōn ēmitur.

dī Băsia dās āliīs, āliīs dās, Pōstūme, dextram.

Dīcis: „Ūtrum mavis? Ēlige!" Mālo mānum.

Ōmnēs, quās habuit, Fābĭānc, Lȳcōris, amīcās extulit: Uxōrī fiāt amīca mea!

Dās nūnquam, semper prōmittis, Gallā, rogantī. Sī semper fallis, iam rogō, Gallā: Nēgā!

Quid mihī reddat āger, quācrīs, Līne, Nōmentānus. Hōc mihī reddit āger: Tē, Līne, nōn vīdeō.

Īn tenebrīs lūgēs amissum, Gallā, marītum.

Nām plōrāre pudet tē, puto, Gallā, virum.

Passt das so? Könntest du mir bitte die Korrekturen schicken?

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Miraculix84  04.05.2023, 05:43
@EinstNewt142

Du musst über jede (!) Silbe eine Quantität schreiben - nicht nur mal hier und da eine.

=> ca. 50% der Quantitäten, die du markiert hast, sind richtig.

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nōbis kommt von dem Wort nōs. Und wie du siehst, ist da eine Länge über dem "o", eine Naturlänge. In der Lateinischen Sprache (nicht nur Dichtung) sind die Vokallängen extrem wichtig, weil fundamentale Grammatik davon abhängt, deswegen lohnt es sich, die Wörter gleich so schreiben und sprechen zu lernen.