Joseph von Eichendorf "Glück" aus 1811?

6 Antworten

Wichtig ist immer, nicht zu schnell wegen einiger Wörter in eine bestimmte Richtung zu gehen. Und die Gesamtrichtung ist ja einfach so, dass ihm das Zimmer zu eng wird und er am liebsten Schloss und Riegel knacken würde, um eben schnell rauszukommen. D.h. ja auch ganz eindeutig, dass er sein Liebchen heute sehen wird. Das ist so ein typisches Problem, bei dem man sich zu schnell sicher ist, dass eine erste Meinung, die sich aufgebaut hat, stimmt. So etwas muss man immer am Gesamte überprüfen.

Deine Lehrerin hat Recht: Der Gute ist ganz durchgedreht vor Verliebtheit: "Mein Liebchen herzinnig, das soll ich heut sehn!"

Meines Erachtens geht es eher um Fernweh sowie Sehnsucht

Du hast wohl "Riegel und Schloss" als "Gefangenschaft" gedeutet. Ich finde aber, dass der Rest des Gedichts nicht darauf hindeutet, dass dies wörtlich gemeint sein könnte.

Ich verstehe es eher so, dass er versucht, seine Vorfreude zu verheimlichen oder zurückzuhalten, weil rundum Leute sind, die sich ganz normal verhalten, während er fast zerspringt vor Freude.

Die Romantiker mögen es, eine Diskrepanz zwischen Innenleben und Aussenwelt herzustellen und gewichten dabei die Innenwelt höher als die Aussenwelt. Sie bevorzugten dabei "normale", triviale Alltagssituationen, denen sie eine reiche, schillernde Welt der Empfindungen entgegenstellen.

Eichendorff und das Jahr 1811 kennzeichnen es als romantische Lyrik. Mit den typischen Geisteshaltungen und Zeitumständen dieser Epoche (Romantik).

Die Motive sind oft Natur, Traum, Phantasie, Sehnsucht, Fernweh und Liebe. Du solltest versuchen die Epochen zu lernen, mit den typischen Dichtern, dann weißt du schon was über das Gedicht, ohne es analysiert zu haben. Das gibt dir dann gute Voraussetzungen, zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen.

janvenator 
Fragesteller
 07.05.2024, 14:52

Naja die Klausur ist schon lange fertig. bringen tut mir das jetzt nicht wirklich etwas

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CliffBaxter  07.05.2024, 14:57
@janvenator

das bringt dir etwas in Bezug auf die Einstellung und Herangehensweise zum Unterricht. Ich rede von der Zukunft. Du schreibst ja irgendwann wieder eine Klausur. Und stehst, ohne es zu ändern, wieder ratlos davor.

Man kann doch nicht so in den Augenblick verhaftet sein, dass man sich nicht ändert und dann in 3 Monaten wieder sagt, das bringt mir jetzt auch nichts u.s.w. Eine bereits benotete Klausur kann hier niemand ändern. Du kannst nur nach vorne schauen und lernen.

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