„Der Sinn des Lebens ist es, dem Leben einen Sinn zu geben“?


06.08.2021, 05:05

Wenn jemand nicht versteht, wie ich von „muss folglich einen intrinsischen Wert haben“ zu „womit der Spruch absurd wäre.“:

Man selbst kann nicht den intrinsischen Wert einer Sache bestimmen, womit man nichts aussuchen würde, und man selbst seinem Leben nicht den Sinn gegeben hätte, weil er schon da gewesen wäre.

28 Antworten

Dem Leben einen Sinn geben heißt ganz einfach, sein Leben so zu gestalten, dass man innerlich immer wieder zufrieden ist. Und das bedeutet nicht, seinen Tag mit Dingen vollzustopfen oder über Leichen zu gehen, sondern mit Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, einem inneren Bewusstsein für (eigene) Wünsche und Bedürfnisse und auch Liebe sich selbst und anderen gegenüber.

Und auch Müßiggang kann sinnvoll sein, denn wohin das allgemeine Gehetze und Gejage nach immer mehr uns schon geführt hat, sollte jeder aufmerksame Mensch auch schon lange erkannt haben.

Einen Sinn des Lebens sehe ich darin, für andere da zu sein, wenn sie mich brauchen, alle Arbeiten, die ich mache, mit derselben Sorgfalt zu erledigen, wie ich für mich selbst arbeite und ganz besonders wichtig für mich ist es, bodenständig zu sein, Dinge zu bemerken, an denen andere achtlos vorbeirennen, mit wenig zufrieden zu sein und kleine Dinge zu schätzen. Gemäß den schönen Worten

Warte nicht auf große Wunder, sonst verpasst du viele kleine.

kwon56  08.08.2021, 23:29

Warte nicht auf grosse Wunder - sei eins.

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Wenn jemand glücklich ist, weil er das ganze Leben einen Mülleimer beschützen konnte, ist das sicher besser, als sein Leben lang unglücklich nach dem Sinn zu suchen.

In etwas einen Sinn zu sehen, die es nicht ist, wird einem nicht lange befriedigen oder wenn man es nach langer Zeit merkt, ein riesiger Frust sein.

Es gab eine paar Jahre, da habe ich nicht verzweifelt, aber intensiv nach dem Sinn des Lebens gesucht. Jetzt passt es für mich so wie es ist.

Für mich liegt der Lebenssinn darin, dass ich, weil es uns in Europa materiell so gut geht, einen Teil davon weitergeben kann. Im weiteren versuche ich nach dem Gebot von Jesus zu leben: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst".

Grenzt das nicht an eine Zwangsstörung?

So in etwa könnte man meine damalige Suche nach dem Sinn des Lebens beschreiben. Dieses elende Suchen hat mich schier wahnsinnig werden lassen. Ich konnte machen, was ich will - innerlich blieb diese Leere da. Und meine Fragen unbeantwortet.

Den Sinn des Lebens selbst zu bestimmen, ist ein mühsames Unterfangen, wie ich feststellen musste und läuft letztendlich ins Leere. Ob es das Beispiel mit dem Mülleimer ist oder ein vermeintlich edleres Ziel - alle verfehlen sie den Grund unseres Daseins.

Mich hat die Sinnfrage 2016 zu Jesus Christus geführt. Es war ein kurzes Gebet, welches ich damals ausgesprochen hatte und mit dem alles anfing. Ich hatte Jesus im Gebet meine Schuld bekannt und ihm gesagt, dass es mir leid tut, wie ich mein Leben bis dahin geführt habe. Ich bat ihn um Vergebung und überließ ihm von da an die Führung in meinem Leben. Kaum hatte ich das Gebet beendet, erfüllte mich ein Gefühl von Geborgenheit & Frieden und sämtliche Fragen nach dem Sinn des Lebens waren zufriedenstellend beantwortet. Als wäre ich plötzlich von göttlicher Wahrheit durchdrungen und ausgefüllt.

Mittlerweile sind fast fünf Jahre vergangen. Nicht einen Tag lang sind die quälenden Fragen der Vergangenheit zurückgekommen. Und von der damaligen Verzweiflung ist nichts mehr zu spüren.

Ich hoffe, dir in gewisser Weise weitergeholfen zu haben und möchte dir noch ein Interview dalassen:

https://youtu.be/gOz6StVFM5M

Liebe Grüße,

Alex

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich hast du damit recht. Intrinsische Werte lassen sich von Natur her nicht bestimmen und ihrer Existenz ist ohnehin zweifelhaft.

Sagen wir, du stehst vor exakt diesem Mangel an Sinn, dann hast du die Wahl des Existenzialismus, also genau dem, was du beschreibst, dem Absurdismus, sprich der Akzeptanz des Absurden und dem Finden eines Sinns darin, und des Nihilismus, also der Leugnung eines objektiven Sinns.

Für mich persönlich kommt der Nihilismus der Realität am nächsten. Allerdings ist das eine nicht zielführende philosophische Position. Dir einzige Schlussfolgerung aus mangelndem Sinn, die man führen darf, ist der Selbstmord. Dass das nun auch nicht zu mehr Sinn verhilft dürfte aber klar sein.

Selbst den Sinn seines Lebens zu finden, ist keine Zauberei! Unser Leben ist nicht vorbestimmt. Deswegen kann Dein Sinn etwas völlig anderes sein, als was ich für richtig halte.

Mein Sinn meines Lebens ist übrigens Spaß. Ein ganz kleines Wort, das in meinem Leben unheimlich wichtig ist. Ich brauche die Tatsache, dass ich so ziemlich allem einen guten Sinn abgewinnen kann. Wenn ich keinen Spaß in meinem Leben haben kann, ist mein Leben nichts wert. Jedoch definiere ich "Spaß" schon an kleinen Dingen wie eine schöne Fahrradtour machen, stundenlang tanzen gehen, etwas Schönes essen, mit Freunden gemeinsam lachen und vieles mehr. Klar muss auch ich arbeiten und hab nicht immer Spaß! Das geht gar nicht. Aber Spaß ist der Sinn meines Lebens.

Was ist Deiner?