Innerhalb Europas sind Langstrecken mit dem Elektroauto. Total unspektakulär. Ein ganz bisschen mulmig war mir vor zwei Jahren als ich das erste Mal mit Wohnwagen und Elektroauto in den Urlaub gefahren bin nach Frankreich. Abgesehen von dauernd abkuppeln und vielen sehr kurzen Etappen war auch das erstaunlich unspektakulär . Damals habe ich fast ausschließlich an IONITY Säulen geladen, weil das für mich 2022 besonders günstig war.
In den letzten Jahren habe ich das bevorzugte Ladenetz immer wieder gewechselt, schlechter ist es nicht geworden, sondern vieles ist immer noch besser geworden. Inzwischen scheint IONITY aber auch preislich wieder attraktiv zu sein, die Säulen von IONITY Sind hervorragend und liegen in sinnvollen Abstand nahe der Autobahnen.
In Skandinavien (Dänemark und Norwegen) habe ich fast ausschließlich bei Tesla geladen. Das liegt aber auch daran, dass ich 2023 in der Gegend unterwegs war und zu derzeit keinen IONITY Vertrag hatte, und man mit ihren EnBW im Ausland nicht besonders gut aufgehoben ist.
Wenn du auf einer Reise durch Europa, noch eine Shell Recharge oder Plug Surfing Karte als Back-up im Portmonee hast, dann kann der eigentlich schon fast überhaupt nichts mehr passieren.
Das einzige Land, in dem es für mich das eine oder andere Mal spannend war, war Norwegen. Ad-hoc zahlen geht in Norwegen manchmal nur mit VIPPS und das ist uns als Ausländer nicht zugänglich. Wenn man also keinen Tesla Ladepark findet, dann braucht man in Norwegen eigentlich immer die App des jeweiligen Lade Anbieters und muss dort die Daten für seine Kreditkarte eingeben. Das ist am Anfang ein bisschen umständlich, wenn man erst mal die Apps der größten 2-3 Anbieter auf dem Handy hat, dann ist auch das relativ problemlos.
Ins schwitzen gekommen bin ich eigentlich nur ein einziges Mal. Da bin ich mit 3 % Rest an einer Ladessäule in einem Funkloch gelandet und hatte die App des Anbieters noch nicht. Zum Glück hat Norwegen, obwohl es nicht sehr dicht besiedelt ist ein gut ausgebaute Lade Netz. Ich habe dann einfach den Wohnwagen abgekoppelt, meine Frau mit Wohnwagen zurückgelassen und bin eine Säule weitergefahren.
90 % meiner Langstreckenerfahrung, beruhen auf Reisen mit Wohnwagen. Nur selten bin ich mit dem Auto alleine unterwegs (ohne Anhänger). Das ist dann aber vollkommen unproblematisch.
Ein Beispiel gefällig? Morgen fahre ich von hier aus (Harz Rand) nach Hamburg, am Sonntag wieder zurück. Meine Lade Planung sieht so aus mein Auto wird morgen früh voll sein. Von hier aus fahre ich erst mal in die Firma, von da aus nachher nach Hamburg. Verbringe das Wochenende dort und fahre am Sonntag einfach zurück. Auf dem Rückweg werde ich je nach Akkustand, entweder in Bispingen oder in Peine Pause machen und einen Kaffee trinken, danach wird mein Auto mehr als genug Reichweite haben, um bis nach Hause zu kommen. Wie du siehst hat meine Planung das Wort Lade Planung eigentlich nicht mal verdient. Ich weiß halt, dass ich die knapp 500 km nicht ganz ohne nachladen schaffe. Also muss ich entweder auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg irgendwo kurz anhalten. Ich mache das auf dem Rückweg nicht nur weil ich am Sonntag wahrscheinlich mehr Zeit habe, sondern auch weil das Auto bei leerem Akku natürlich schneller lädt.