Wie Klaraaha schon erwähnt hat, wurde die Farbe für die SA-Hemden nicht gezielt ausgewählt.

Hitlers Lieblingsfarbe ist unbekannt. Seine Lieblingsblume war das Edelweiß. Also könnte seine Lieblingsfarbe Weiß, Gelb oder Grün gewesen sein. Weiß ist eine Farbe, die hellste Farbe. Ein Schlager von 1933 hieß Adolfs Hitlers Lieblingsblume ist das schlichte Edelweiß, gesungen von Harry Steier.

Weitere Hinweise, dass seine Lieblingsfarbe Weiß gewesen sein könnte: Er schwärmte für klassizistische Architektur. Die Zeppelintribüne in Nürnberg ist mit Jura-Kalkstein verkleidet, der ursprünglich weißer als heute war (Foto). Der geplante Führerpalast für Germania sollte äußerlich aus weißem Marmor bestehen (Modell). Der Berghof war weiß angestrichen (Foto). Die Gegner der Bolschewiki im Russischen Bürgerkrieg waren die „Weiße Bewegung“ oder kurz die „Weißen“ und ihre Truppen die „Weiße Armee“.

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Seine Artikulation war vom rheinischen Singsang geprägt.

Er war ein sehr guter Rhetoriker und hatte in Germanistik promoviert. In seinem Tagebuch bezeichnete er Friedrich Schiller und Richard Wagner als „Vorbilder“ und „faustische Menschen in Reinkultur“ (25. bzw. 28.07.1924). Seine Reden waren wie Schillers Dramentexte und Wagners Operntexte von Pathos, d. h. einem leidenschaftlichen Gefühl der Feierlichkeit oder des Ergriffenseins, durchdrungen. Pathos wirkt heute auf viele Deutsche veraltet oder komisch.

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Deutschland erreichte 1936 durch das Reinhardt-Programm als eines der ersten Länder nach der Weltwirtschaftskrise wieder Vollbeschäftigung. Für Zustimmung bei der breiten Masse der Deutschen sorgten auch der soziale Wohnungsbau, die Einführung der Kinderbeihilfe, die Besetzung des durch den Versailler Vertrag entmilitarisierten Rheinlands, die Annexionen Österreichs und des Sudetenlands sowie der Sieg gegen Frankreich (das als „Erzfeind“ galt). Die Propaganda funktionierte unter anderem wegen der Gleichschaltung der Presse gut.

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Der Neonazismus ist weltweit verbreitet.

In Deutschland gibt es heute weniger Neonazis als in den 1990ern. Es gibt noch immer Parteien, die am Nationalsozialismus orientiert sind (III. Weg, Die Rechte, Die Heimat), aber zurzeit ist keine dieser Parteien in einem Landtag vertreten.

Theoretisch könnten heute noch ehemalige NSDAP-Mitglieder leben, die am Nationalsozialismus festhalten. Ab 18. Jahren durfte man Mitglied werden, also wären solche Leute heute 97 Jahre oder älter. Es gibt natürlich noch ehemalige HJ-Mitglieder, die am Nationalsozialismus festhalten, z. B. Ursula Haverbeck.

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Für die Luftwaffe galt das Wehrgesetz. Paragraph 26, Absatz 1, des Wehrgesetzes lautete:

Die Soldaten dürfen sich politisch nicht betätigen. Die Zugehörigkeit zur NSDAP oder einer ihrer Gliederungen oder zu einem der ihr angeschlossenen Verbände ruht für die Dauer des aktiven Wehrdienstes.

http://www.documentarchiv.de/ns/1935/wehrgesetz.html

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Der Marxismus wurde als eine internationalistische Ideologie formuliert. Lenin und Trotzki waren internationalistisch und für die Weltrevolution. Stalin förderte den russischen Nationalismus, um im Zweiten Weltkrieg zu siegen. Außerdem vertrat er das Konzept des „Sozialismus in einem Land“:

Laut marxistisch-leninistischer Theorie ist „Sozialismus in einem Land“ die einzig wahre Form des Internationalismus, da davon ausgegangen wird, dass dieses erste sozialistische Land (UdSSR) als „Hauptquartier“ für sozialistische Revolutionen in anderen Staaten dient.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialismus_in_einem_Land

In einigen gesellschaftlichen Fragen, wie z. B. der Strafbarkeit von Homosexualität, war Stalin im Unterschied zu Lenin konservativ.

Einige Unterschiede zwischen der Sowjetunion und dem Dritten Reich:

  • Verbot der rassischen Diskriminierung vs. Nürnberger Gesetze
  • Atheismus vs. Theismus (In der SS waren bekennende Atheisten unerwünscht.)
  • Gemischtgeschlechtliche Armee vs. reine Männerarmee
  • Einführung des passiven Wahlrechts für Frauen (1921) vs. Abschaffung des passiven Wahlrechts für Frauen (1933)
  • Zwangskollektivierung vs. Förderung von kleinen und mittleren Bauernhöfen
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Die so genannten Greifer waren Juden, die untergetauchte Juden an die Gestapo verrieten. Ein bekanntes Beispiel ist Stella Goldschlag. 1943 erklärte sie sich zur Kollaboration mit der Gestapo bereit. Vorausgegangen waren Folter und die Abmachung, dass sie und ihre Eltern von Deportation verschont bleiben würden. Auch nach der Deportation ihrer Eltern 1944 war sie weiterhin für die Gestapo tätig. Das Sowjetische Militärtribunal verurteilte sie 1946 zu zehn Jahren Arbeitslager.

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Hitlers ehemalige Sekretärin Traudl Junge erinnerte sich, wo die Toiletten gelegen hatten:

Wenn wir nicht vom Park aus direkt durch das Treppenhaus hinunterstiegen in die unterirdische Festung, mussten wir durch die Küche der Führerwohnung und etliche verschlungene Korridore in den früheren Luftschutzkeller hinunter steigen. Dann gelangte man in einen breiten Korridor, der rechts und links verschiedene Mannschaftsräume und Zimmer barg, und von hier aus wieder einige Treppenabsätze tiefer in den eigentlichen neuen Führerbunker. Schwere Eisentüren führten zu einem breiten Gang. Links eine Tür zu den Toiletten, rechts der Maschinenraum mit den Licht- und Lüftungsanlagen, dann kam die Tür zur Telefonzentrale und zum Dienerzimmer. Von hier aus ging es weiter zu einem allgemeinen Aufenthaltsraum, den man durchqueren musste, wenn man in das Zimmer Professor Morells, den Arztraum und einen kleinen Schlafraum für die Mannschaften gelangen wollte. Dieser Teil des Bunkers war wieder durch schwere Eisentüren zu schließen, die aber meist offen standen. Danach kam der Teil des Korridors, der zu Hitlers Räumen führte.

Traudl Junge, Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. RM Buch und Medien Vertrieb, 2002, S. 174 f.

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Westdeutschland wurde unter Adenauer kriegstüchtig gemacht (1950: Himmeroder Denkschrift, 1955: NATO-Beitritt, 1956: Wehrpflichtgesetz) und erlitt keinen Schiffsbruch. Adenauer hatte keine Angriffsabsichten, sondern Verteidigungsabsichten, denn der Kalte Krieg hätte schnell zu einem heißen Krieg werden können.

Es besteht zurzeit eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Russland NATO-Gebiet angreift. 2014 wurde auf einem NATO-Gipfel vereinbart, dass die Mitgliedsstaaten, die weniger als 2 % ihres BIP für Verteidigung ausgeben, sich bis 2024 auf das 2-%-Ziel zubewegen sollten. In diesem Jahr erreicht Deutschland dieses Ziel mit 2,01 %. Am höchsten war die Quote 1963 mit 5,2 %. 1992 lag sie bei 2 % und sank immer weiter (siehe die Tabelle auf Seite 6). Trump, der im November wieder zur Wahl antritt, hat deutlich gemacht, dass NATO-Staaten, die das 2-%-Ziel nicht erreichen, nicht auf seine Unterstützung im Falle eines Angriffs hoffen dürften.

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Spontan fallen mir ein:

  • Sieg der Parther unter Surena über die Römer in der Schlacht bei Carrhae (heute in der Türkei) im Jahr 53 v. Chr.
  • Belagerung und Rückeroberung der Stadt Belgrad durch die Österreicher unter Eugen von Savoyen im Jahr 1717 während des 6. Österreichischen Türkenkriegs
  • Sieg der deutschen Wehrmacht über das französische Heer im Jahr 1940 (Erich von Mansteins Sichelschnittplan). Hitler, der eigentliche Feldherr, spielte dabei aber meines Erachtens keine geniale Rolle.

Vielleicht war Eugen von Savoyen der beste Feldherr im militärischen Sinne.

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Viele Hitler-Aquarelle und angebliche Hitler-Aquarelle befinden sich im Privatbesitz von Sammlern. Das Aquarell des Alten Hofes in München wird von der Bayerischen Staatsbibliothek verwahrt: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hitler_und_Bayern#Herkunft. Im Laufe der Zeit entstanden viele Fälschungen (u. a. von Konrad Kujau).

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Hitler ließ sich gerne schmeicheln. Vor allem Robert Ley und Rudolf Heß lobten in ihren Reden in den höchsten Tönen.

Andererseits berichtete seine ehemalige Sekretärin Traudl Junge 2001 über ihr Probediktat bei ihm:

Hitler mochte keine warmen Räume. „Kind“, hat er gesagt, „haben Sie keine Angst. Sie können gar nicht so viele Fehler machen wie ich. Setzen Sie sich dahin. Soll ich Ihnen ein Öfchen bringen?“ Er wollte mir ein elektrisches Öfchen bringen.¹

Narzissten machen aus ihrer eigenen Sicht keine Fehler.

Narzissten stehen gerne im Mittelpunkt. Hitlers inszenierte Reden und langen Monologe lassen die Annahme zu, dass er gerne im Mittelpunkt stand. In seinem privaten Umfeld wirkte er auf Emmy Göring aber oft schüchtern und scheu:

Ein Mann, der Millionen in seinen Bann gerissen hat und der privat so voller Hemmungen steckte! [...] Dieses zweite, schüchtern-scheue Gesicht Adolf Hitlers kannten gewiß nur wenige. Auf den Empfängen ausländischer Gäste konnte er charmant brillieren, war er immer aufgeschlossen, unterhaltend, ja humorig amüsant. Hier war für den, der jene Scheu im privaten Bereich erlebt hatte, immer wieder Anlaß, sich zu wundern.²

Falls er an Narzissmus litt, litt er wahrscheinlich an vulnerablem-fragilem Narzissmus, der durch Verletzlichkeit, Schüchternheit und Hypersensibilität gekennzeichnet ist.³

Meiner Einschätzung nach hatte er narzisstische Züge, aber keine narzisstische Persönlichkeitsstörung.

Nachweise:

  1. Im toten Winkel – Hitlers Sekretärin, Doku, 2002.
  2. Emmy Göring: An der Seite meines Mannes. Begebenheiten und Bekenntnisse, Göttingen 1967, S. 152.
  3. https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/narzissmus/die-drei-typen/
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Über die Deportationen wussten viele Deutsche Bescheid. Es gab aber viele Dörfer, in denen keine Juden lebten, deshalb bekamen viele Dorfbewohner davon nichts mit. Laut dem Zensus vom Juni 1933 lebten 65 Millionen Menschen im Deutschen Reich, davon waren 0,77 % jüdisch. Die meisten Juden lebten in Städten, nur 15,5 % in Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern.

In der NS-Propaganda wurden sämtliche Konzentrationslager als Arbeitslager dargestellt. Die Vernichtungslager wurden in den besetzten Gebieten aufgebaut. Die Täter waren zur Verschwiegenheit über die Mordmaschinerie verpflichtet. In ausländischen Zeitungen und Radiosendungen kam manchmal zur Sprache, dass in bestimmten Lagern Juden fabrikmäßig ermordet werden. Allerdings war es verboten, so genannte Feindsender zu hören. Wer Hitlers Reichstagsrede am 30. Januar 1939 im Radio aufmerksam gehört hatte, konnte ahnen, dass Hitler die Juden ermorden lässt.

Die Massenerschießungen von Juden im Osten wurden hauptsächlich von den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes durchgeführt. Die deutschen Soldaten waren mehrheitlich nicht an diesen Erschießungen beteiligt.

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Das Buch an sich hat keinen hohen Wert, weil es nicht selten ist. Auf militariasammlermarkt.de wurde es für 19 € verkauft. Es wäre besonders wertvoll, wenn es die Signatur oder handschriftliche Anmerkungen einer Berühmtheit (z. B. eines berühmten Generals) enthalten würde.

Ich würde das Buch nicht vernichten, sondern mich kritisch damit auseinandersetzen.

Es ist legal, antiquarische NS-Bücher zu besitzen und zu verkaufen. Du könntest das Buch an einen Antiquar oder Militariahändler oder auf einem Onlinemarktplatz (z. B. booklooker.de) verkaufen. Natürlich werden solche Bücher von Neonazis gekauft, oft aber auch von antinazistischen Militärgeschichte-Nerds und Leuten aus der Schwarzen Szene.

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Er wäre heute 134 Jahre und 27 Tage alt. Der höchste bekannte, nachweisbare Altersrekord sind 122 Jahre und 164 Tage (Jeanne Calment).

Falls er lebt, fehlt ihm das Kieferteil, das Mark Benecke (2001) und Philippe Charlier (2017) ihm durch Vergleich mit Röntgenaufnahmen eindeutig zuordnen konnten. Er hätte eine Ernährungssonde gebraucht, um bis heute zu überleben.

Hier eine Doku zu Mark Beneckes Untersuchung: https://youtu.be/XgdzRzVOShQ?t=1975

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Im Fall einer Weltwirtschaftskrise mit großer Arbeitslosigkeit und zahlreichen Insolvenzen (wie es ab 1929 in Deutschland der Fall war) könnte eine größenwahnsinnige, hasserfüllte, verschwörungsgläubige Person wie Hitler durch einen Putsch oder Wahlen die Regierung übernehmen. In Deutschland gibt es einige Absicherungen gegen ein totalitäres System (z. B. Art. 20 GG, Art. 79 GG, Art. 130 StGB).

Es gab zu Hitlers Zeit Menschen, die radikaler dachten als er selbst, z. B. Jörg Lanz von Liebenfels. Das Besondere an Hitler waren sein Charisma und sein Wille zur Macht.

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Albert Camus:

Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer war.

Original französisch: “Au milieu de l’hiver, j’apprenais enfin qu’il y avait en moi un été invincible.” (Retour à Tipasa, zitiert nach https://nl.wikiquote.org/wiki/Albert_Camus)

Friedrich Schiller:

Nur Beharrung führt zum Ziel,
Nur die Fülle führt zur Klarheit,
Und im Abgrund wohnt die Wahrheit

(Sprüche des Konfuzius)

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