Das liegt an der gesellschaftlichen Rolle der Konfessionen: In Polen gehört der Katholizismus zur nationalen Identität und spielte eine Rolle für den Zusammenhalt gerade in den Zeiten, in denen es keinen eigenständigen polnischen Staat gab. Er war ein Gegengewicht gegen die russische und preußische Fremdherrschaft, gegen die Nazis und den Kommunismus. Der Protestantismus in Ostdeutschland hatte keine solche tragende Rolle.
Der Kulturkampf Bismarcks gegen die katholische Kirche richtete sich in der Provinz Westpreußen vor allem gegen den polnischen Klerus, er weckte indes das Nationalbewusstsein der polnischsprachigen Landbevölkerung. Die Maßnahmen der preußischen Behörden wurden als Repression des Polentums verstanden. (...)
Die römisch-katholische Kirche war in der Zeit der kommunistischen Herrschaft eine Gegenmacht, die viele Polen anzog.
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6misch-katholische_Kirche_in_Polen