Furchtbare Bluttat - "Wir haben uns erschrocken. Die Hunde haben mich beschützt." - soll man darüber lachen oder weinen?


19.05.2024, 11:59

So, die ausbleibende Reaktion der Moderatoren an dieser Stelle ist für mich der Beweis, dass es hier nicht um differenziertes Austauschen von Argumenten geht.

Das Mindeste, was man erwartet hätte, wäre, die Tat als das zu bezeichnen, was sie ist: Furchtbar. Aber selbst dazu will man sich offensichtlich nicht durchringen, weil man fürchtet, dass das schon als bedingungslose Zustimmung zu der Verurteilung der Worte der Halterin gewertet werden könnte.

1 Antwort

Ich denke es geht darum, dass nicht sein darf, was ist.

Sie möchte sich nicht selbst eingestehen, dass sie ihre eigenen Hunde und die Rasse völlig falsch eingeschätzt hat.

Die Rasse an sich ist zu einem gewissen Grad unberechenbar und somit auch gefährlich.

Und das möchte sie sich nicht eingestehen.

Sie war ja einer der guten, verantwortlichen Züchter, die mit den gut sozialisierten Hunden. Die mit den tollen "Kampfschmusern". Nur stimmte das nicht.

Da sie weder den Hunden noch sich selbst die Schuld an dem Todesfall geben möchte oder kann, ist eben die Verstorbene "Schuld".

Dazu kommt noch eine grosse Portion Selbstmitleid, weil sie selbst viel verlohren hat und ins Gefängnis muss.

Sie hat immer noch nicht verstanden, dass ihr Hund genau so gut sie, ihre Kinder oder sonstige Familienmitglieder hätte töten können.


pitam2511 
Fragesteller
 19.05.2024, 11:21

" Sie hat immer noch nicht verstanden, dass ihr Hund genau so gut sie, ihre Kinder oder sonstige Familienmitglieder hätte töten können. "

Dieser wahre Satz beruhigt mich am Meisten.

Denn darüber, dass hier mal wieder niemand von den Moderatoren und anderen Lesern einen Grund sieht, ganz klare Worte zu sprechen, muss man sich mindestens genau so aufregen wie über die Worte der Halterin...

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October2011  19.05.2024, 11:33
@pitam2511

Bei vielen dieser Angriffe ist es der Familienhund, der angreift. Oder der nette Hund von nebenan.

In der Vorstellung vieler Hundefreunde sind alle angreifende Hunde falsch gehalten worden, misshandelt worden, wurden scharf gemacht, usw. Es sind nicht ihre geliebten "Kampfschmuser".

Dann kommen Sprüche wie "der Hund ist nicht Schuld, sondern die Schuld liegt immer am anderen Ende der Leine."

Die allermeisten Familienhunde werden niemals einen gefährlichen Beissvorfall haben.

Und trotzdem wird ein ganz, ganz geringer Prozentsatz dieser Hunde austicken und einen Menschen ernsthaft verletzten.

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pitam2511 
Fragesteller
 19.05.2024, 11:48
@October2011

Da Hunde kein Moralempfinden besitzen, würde ich den Hundefreunden sogar zustimmen, dass das Tier keine Schuld hat.

Was Du über die Vorstellung selbiger Hundefreunde sagst, ist absolut korrekt. Man muss nur noch hinzufügen: Sie halten unbelehrbar an dieser Irrlehre fest.

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