Wie war das Leben 1960?

6 Antworten

Ich bin Jahrgang 1954 und habe 1969 die Hauptschule verlassen. Damit vermutlich kompetent für die entsprechende Zeit.

Die Mädels aus unserer Klasse sind damals nach der Hauptschule entweder in die Lehre gegangen (Verkäuferin, Büroberufe), oder wie ich auf die Handelsschule, bzw. auf die "Steckrübenakademie" die Landwirtschaftsfachschule. 

Wer auf dem Gymnasium war studierte nach dem Abschluss als Frau noch überwiegend Lehramt, oder Medizin. Aber auch ein paar schon Ingenieurswissenschaften, BWL usw.

Privatschulen war zu der Zeit sehr wenigen privilegierten vorbehalten. Dann meist Internat.

In den 60er Jahren hatten wir schon Sexualkundeunterricht in der Schule. Es war dann auch die Zeit der sexuellen Revolution, weil Anfang der 60er Jahre die Antibabypille herausgekommen war.  Die Zeit der Miniröcke usw. Aber es war noch sehr unüblich unverheiratet zusammen zu leben. Mehr war es nur bei eher älteren üblich, wenn einer Schon Rente bezog, die bei Heirat weggefallen wäre. Das waren die sogenannten "Onkelehen."

Die kirchlichen Schulen (ich war auf keiner, hatte aber Kirchenverbindung durch CVJM), galten/waren ziemlich streng und es war natürlich entsprechendem Anteil Religionsunterricht. Die Schulen galten aber als gut. Ich habe später einen Kollegen gehabt, der im gleichen Alter war wie ich und der auf einem Jesuiteninternat gewesen war. Er ist einer der gebildetsten Menschen, die ich kenne.


smiiLe1996 
Fragesteller
 09.11.2017, 13:01

ich würde gerne mehr Informationen von dir erhalten. schreib mir bitte per email (tbusic@tsn.at

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Berufe: sehr viele Büro - Stenophonotypistinnen, Bankangestellte. Viele wollten in den Staatsdienst.

- Privatschulen: Waren angesehener als andere. Es musste zwar Schulgeld gezahlt werden, aber man war "behüteter" als an anderen Schulen. Bevorzug wurden reine Mädchen- oder Knabenschulen.

- Sexualleben: Aufklärung nicht viel. Meist kümmerte man sich selbst darum (es gab die ersten Aufklärungsfilme). Verhütungsmittel: Es ging mit der Pille los. Spielzeuge? Da wusste man noch sehr wenig davon ;-)

- Mädcheninternate: Sehr oft von Nonnen geführt und sehr, sehr konservaitv. Jungs durfte man nicht ansehen, nicht schminken, keine lackierten Nägel und vor allem keine Freundschaften mit Jungs! Das war das Schlimmste, was man machen konnte. Erinnerung: Schulausflug - auf der gegenüberliegenden Straßenseite kam eine Jungen-Klasse vorbei. Wir mussten uns alle Richtung Fluss drehen und ins Wasser schauen, bis die Jungs vorbei waren.

Weitere Fragen gern per Mail - wenn ich weiß, wer Sie sind.


smiiLe1996 
Fragesteller
 09.11.2017, 13:00

Ich möchte mehr Informationen von dir erhalten. Schreib mir bitte per email (tbusic@tsn.at)

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Wäre es dann nicht ratsam in einem US-Amerikanischem Forum zu fragen?

Hier werden wohl kaum Leute sein, die über die Rassenprobleme, die Angst vor dem Kommunismus etc etc wirklich richtige Auskünfte geben können.

Da solltest Du dir die entprechende Literatur aus den USA besorgen. Vielleicht lassen sich dort auch Filme / Berichte besorgen. Alte Zeitungen aus den unterschielichen Bundesstaaten...

Rüberfliegen und mit Zeitzeugen reden..

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Über Deutschland kann ich vielleicht helfen. Schulzeit und Beginn Ausbildungszeit.