Wie oft denkst du über den Tod nach?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Täglich 43%
Alle paar Monate 21%
Alle paar Tage 14%
Alle paar Wochen 14%
Permanent 7%
Wöchentlichen 0%
Monatlich 0%

4 Antworten

Sicher ein- bis zweimal pro Woche. Ich bin absolut überzeugt davon, dass das richtig und gut ist. Ich glaube, dass es hilft, die Angst vor dem Tod in den Griff zu bekommen. Ich jedenfalls habe keine Angst vor dem Tod. Frühere Generationen mussten stets damit rechnen, den nächsten Tag nicht zu überleben. Bereits eine ganz gewöhnliche Infektion, z.B. eine Lungenentzündung, konnte ein Todesurteil sein, auch in jungen Jahren. Wenn dann jemand starb, nahmen alle Abschied, die ihn gekannt hatten und zu diesem Zweck wurde der Leichnam drei Tage lang aufgebahrt. Heute wird ein Verstorbener meistens noch am selben Tag von einem Bestattungsunternehmen abgeholt und eingesargt. In der heutigen Zeit hat der Tod kein Gesicht mehr.

Ich habe vor langer Zeit Menschen mit Muskeldystrophie vom Typ Duchesse (Muskelschwund) gepflegt, die wussten, dass ihre Lebenserwartung vermutlich keine 40 Jahre betragen würde. Diese Menschen mussten sich gezwungenermassen laufend mit ihrer Sterblichkeit auseinandersetzen. Ich habe nie so zufriedene und fröhliche Leute erlebt, wie diese schwerst behinderten, an den Rollstuhl gefesselten Menschen. Ich habe mit einer 28 jährigen Patientin die auf dem Sterbebett lag, noch gescherzt und sie hat sich gekrümmt vor Lachen.

Die meisten Menschen denken kaum an den Tod, oder sie denken zumindest nicht an ihre Sterblichkeit sondern schieben das Thema weit von sich. Das ist einer der Gründe, weshalb sich so viele schwerst kranke Menschen blind auf alles verlassen, was ihnen der Arzt rät. Sie lassen sich instrumentalisieren und verhalten sich völlig defensiv. Ich habe einmal einen Industriellen gepflegt, der mehrere Firmen besass und ca. 1000 Leute beschäftigte und dabei dem Vernehmen nach einen sehr autoritären Führungsstil pflegte. Im Spital verhielt er sich wie ein kleines verängstigtes Kind und deponierte bei der Aufnahme nicht nur seine Patientenakte sondern seine Persönlichkeit. Wenn die Mediziner uns raten, irgendwelche Medikamente zur Vorbeugung gegen irgend ein potentielles Leiden einzunehmen, dann schluckt die Mehrheit brav, und die Kassen der Pharmafirmen klingeln. Wenn man uns rät, uns allerlei Voruntersuchungen zu unterziehen, dann machen wir das in der Hoffnung, möglichst jede potentielle Gefahr im Keim zu ersticken. Wenn irgend etwas fortgeschrittenen Alter nicht mehr einwandfrei funktioniert, lassen wir das in Ordnung bringen, denn weshalb sollte man mit 75 sterben, wenn man dank einer Operation noch 10-15 Jahre länger leben kann?

Meine Grosseltern starben alle zwischen dem 68-72 Altersjahr. Meine Eltern starben mit 84 und 99 Jahren. Hatten sie gesamthaft betrachtet ein besseres Leben als meine Grosseltern weil sie länger lebten, oder lebten sie einfach nur länger aber dafür weniger intensiv?

Ich will niemanden belehren und schon gar nicht bekehren. Ich will nur Denkanstösse liefern. Mein einziger Tipp lautet: befasst Euch mit Eurem Leben, geniesst es, aber vergesst nicht, Euch bisweilen mit Eurer Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Euch zuliebe!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Singelmalt  13.05.2024, 21:15

Vielleicht noch ein Hinweis: ich bin kein Gegner der Medizin und ich bin sogar der Ansicht, dass man gewisse medizinische Massnahmen in Anspruch nehmen soll. (ich bin daher auch 4 mal gegen Covid geimpft worden). Aber ich finde, dass man das nicht bedenkenlos tun sollte und ich bin kein Freund der prophylaktisch vorgenommenen Massenuntersuchungen, wenn kein erhöhtes Risiko besteht.

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Alle paar Monate

Hiii,

Ich denke nd so oft dadran,dass ich irgendwann sterben werde.💛☺️

LG Maike^^

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich liebe Süßigkeiten!😋🍦🍬🍭🍩🍫🍪
Täglich

Leider mittlerweile viel zu oft