Was tun wenn Lehrer einen bestimmten Schüler "auf dem Kieker" haben?
Leider hat es wohl meinen Sohn (14 J., 8. Klasse)getroffen, dass die Klassenlehrerin ihn anscheinend überhaupt nicht leiden kann. Das kristallisiert sich immer mehr heraus. Ich versuche auch immer zu ergründen, ob sich mein Sohn vielleicht total daneben benimmt. Das scheint aber nicht wirklich der Fall zu sein. Ok, er ist 14 und die Jungs versuchen sich manchmal gegenseitig zu übertrumpfen. Aber wer meinen Sohn kennt, der weiß, dass er ein durch und durch harmloser Typ ist. Er ist immer der, der sich an Regeln hält, der die typischen Chaoten in seiner Schule meidet, der nicht so viel Selbstbewusstsein hat, dass er mega Stress machen würde usw.
Bei allen anderen Lehrern bekommt er immer Lob für gutes Sozialverhalten usw. Hab noch nie was anderes gehört AUSSER von seiner KL. Jetzt hat es einen "Vorfall" gegeben, an dem 5 Jungs beteiligt waren. Es ging um "rassistische Beleidigungen", was aber letztendlich wirklich mehr aufgebauscht wurde und die Lehrerin hat alles in den falschen Hals gekriegt (90% der Freunde meines Sohnes haben Migrationshintergrund und ich WEISS dass er nicht rassistisch ist). Und nun hat NUR mein Sohn als einziges eine schriftliche Verwarnung per Post bekommen. Die anderen blieben unbehelligt.
Er wird auch bei den Benotungen benachteiligt. Das einzige Fach mit einer 4 auf dem Zeugnis war bei der KL und dabei war der einzige Test eine 2+. Da müsste er ja mündlich schon 5- gestanden haben um das zu rechtfertigen. Das kann ich nicht begreifen. Ausserdem wird sie ihm wahrscheinlich auch den Deutsch-Erweiterungskurs, den er für den Qualifizierten Abschluss benötigt, verwehren. Und ich weiß, dass er in Deutsch nicht so schlecht ist. Er hat eine gute Rechtschreibung und ist oft sehr interessiert an den Themen. Lektüren werden tatsächlich komplett gelesen und nicht aus dem Internet zusammengeklaubt. Er kommt aber über eine 3 nicht hinaus, weil die Lehrerin immer behauptet, er würde sich mündlich nicht beteiligen. Mein Sohn streitet das ab und sagt, er würde übersehen.
Ich möchte da gerne das Gespräch suchen, weiß aber nicht recht wie ich das angehen soll. Ich weiß nämlich, die Lehrerin ist rechthaberisch und wird nie ein Fehlverhalten zugeben. Und soll ich den Schulleiter einschalten? Laufen wir dann Gefahr, dass er das dann alles wieder "ausbaden" muss. Es nervt nur noch. Was kann man tun?
Danke fürs Lesen?
1 Antwort
Hallo, in solch einem extremen Fall würde ich schon etwas unternehmen.
An der Schule meiner Tochter gibt es Vertrauenslehrer, an die man sich in solchen Fällen wenden kann, und eine Schulsozialarbeiterin. Ich glaube, an so jemanden würde ich mich zuerst wenden, evtl. gibt es dann ein Gespräch mit Vertrauenslehrer+KL.
Der "normale" Ablauf wäre: Zuerst das Gespräch mit der KL suchen, dann den Vertrauenslehrer einschalten, zum Schluss erst den/die Rektor/in. Aber es klingt so, als ob man sich das Gespräch mit der KL auch sparen könnte, weil sie sowieso nicht zuhört. (Das kann man im Gespräch mit dem Vertrauenslehrer ja genau so erklären.)
Vor allem finde ich die Aussicht schlimm, dass Deinem Sohn ein bestimmter Kurs vorenthalten wird, den er für seinen qualifizierten Abschluss braucht - das geht wirklich zu weit.
Und wenn man in diesen Gesprächen sachlich bleibt (Noten etc.), dann wäre meine Hoffnung, dass es nicht allzu viele negative Auswirkungen auf Deinen Sohn hat - wobei, da steckt man nicht drin, schlauer ist man immer hinterher.
Auf jeden Fall viel Erfolg!