Warum heißt der Bierdeckel - Bierdeckel, obwohl er doch eigentlich unter dem Glas liegt?

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Hmm vielleicht war es so das es früher als er "Erfunden" wurde nur zum Unterlegen fürs Bier verwendet wurde, nur mittlerweile für jedes Getränk verwendet wird...

Gefunden: m 19. Jahrhundert tranken die reicheren Leute das Bier aus Bierseideln mit Deckeln aus Zinn oder Silber. Einfachere Leute benutzten Krüge ohne Deckel. Als Untersetzer dienten damals Filze, die so genannten Bierfilze. Trank man Bier im Freien, dann legte man diese Filze auf den Krug, damit kein Ungeziefer und kein Laub das Bier verunreinigte. Aus dieser Funktion des Abdeckens stammt der Name Bierdeckel. Diese Bierfilze waren meist feucht und begünstigten die Vermehrung von Bakterien, sie waren also recht unhygienisch. Hinzu kam das Problem ihrer Wiederverwendung. Die feuchten Bierfilze wurden von der Bedienung beim Abräumen wieder eingesammelt und in Bierfilzständern, Einsätzen oder dachziegelartig aufgereiht luftgetrocknet.

Weil er füher wirklich als Deckel benutzt worden st

das iss der deckel auf dem der kellner früher die runden bier notiert hat,;-) am monatsende wurde dann gezahlt


abibremer  19.10.2011, 15:44

du vertauschst hier ursache und wirkung: der deckel mußte VOR dem notizenmachen unter dem glas liegen. da dort ja die striche von jeder "lieferung" drauf waren, nahmen dann manche wirte den deckel als kreditverzeichnis.

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Dass der Bierdeckel so heißt, weil er zum Abdecken des Bierglases verwendet wurde, ist ein Gerücht, das von einem Bierdeckelhersteller verbreitet wurde und absolut nicht stimmt. Tatsächlich hat man Bierdeckel nicht auf Biergläser und Bierkrüge zum Zwecke des Abdeckelns gelegt. Zum Vermeiden von Verschmutzungen, beispielsweise in Biergärten, hatten die Krüge und Gläser Zinndeckel. Diese Zinndeckel werden in Bayern bis heute "Bierdeckel" genannt. Das, was wir allgemein als "Bierdeckel" bezeichnen, heißt in Bayern "Bierfilz", daher rührend, dass man früher tatsächlich viereckige und auch runde Filzscheiben unter die Gläser legte.
Der Bierdeckel aus Pappe ist vom Namen her volkstümlich. Korrekt heißt der Untersetzer "Bierglasuntersetzer". Die Bezeichnung "Deckel" stammt aus der Pappenproduktion. Die Herstellung von Pappe auf der damals gebräuchlichen Rundsiebmaschine ergab nach dem Erreichen der Pappdicke und dem Aufschneiden des Pappzylinders "Papplagen", die wegen ihrer noch stark gebogenen Form gestreckt und gerade gepresst wurden. Da diese Lagen sehr lang waren, wurden sie zu "Deckel" zerschnitten. Aus diesen Deckeln in der Größe 70 x 100 cm stanzte man die Bierglasuntersetzer (beispielsweise 48 runde mit einem Durchmesser von 110 mm), die anschließend bedruckt wurden. In einem Bericht aus dem Jahre 1910 heißt es zum Bedrucken: "Ein Mann schafft in der Stunde 600 bis 800 Untersetzer zu bedrucken; ja, ist er ganz fleissig, auch 1000 Stück". Ein Hoch auf den fleissigen Arbeiter!

Deckel um 1925 - (trinken, Bierdeckel)