War die Hinrichtung Robespierres gerechtfertigt/legitim?

4 Antworten

Der Sturz von Robesbierre war zwingend Notwendig, denn er hätte mit seiner Schreckensherrschaft ganz Frankreich in den Ruin getrieben.
Mit seiner panischen Angst, jemand könnte ihn von der Spitze vertreiben, schreckte er nicht davor zurück, auch seine eigenen Freunde "köpfen" zu lassen.
Zum Beispiel Georges-Jacques Danton. Ebenfalls ein angesehener Anwalt, genauso ein guter Redner wie Robespierre, ein Freund und Jakobiner und fast immer einer Meinung wenn es um die Revolution ging.
Trotzdem mußte er, auf Betreiben von Robespierre sterben weil er sich in einer Rede erlaubt hatte, eine moderate Haltung gegenüber den Südfranzosen einzunehmen.
Der Mann kannte überhaupt keine Gnade. An seinen Händen klebte enorm viel Blut, aber trotzdem bin ich nicht für die Todesstrafe.

Inwieweit ist die Hinrichtung eines Menschen überhaupt akzeptabel. Ab welchem Verbrechen sollte ein Mensch getötet werden. Sind Hinrichtungen Grundsätzlich richtig oder gibt es andere Strafmaßnahmen die geeigneter sind.


PadiPadi 
Fragesteller
 19.11.2016, 15:42

Meiner Meinung nach ist keine Hinrichtung zu rechtfertigen. Egal was ein Mensch tut - den Tod verdient niemand und kein anderer Mensch hat das Recht über Tod und Leben zu urteilen, sowie dementsprechend zu handeln. Man sollte lieber über Ursachen, der Gründe einer Verurteilung nachdenken und sich darum bemühen, diese zeitaufwändig zu beheben - ich weiß, dass sich das einfacher anhört als es ist.

Durch einen Mord wird niemand lebendig. Mord ist kein Grund zum Mord. Denn Mord aufgrund von Mord ist ebenfalls Mord. Es ist eine beinahe lächerliche Form der Selbstjustiz, während sie trotzdem noch vertreten ist und eigentlich nicht der Moral und dem Entwicklungsstand unseres Jahrhunderts entsprechen sollte. Zumal es keine eindeutige Definition von "Richtig und Falsch" und "Gut und Böse" geben kann, weshalb es wenig Sinn macht darauf aufzubauen und vor allem diese Grundsätze als Basis des Handelns zu verwenden. Hinzu kommt noch, dass man mit einer Hinrichtung nur den Körper tötet, nicht aber die Gedanken, die Taten und die Worte die ein Mensch auf dieser Welt hinterlässt. Es wird immer Menschen geben, die auf der Seite des Hingerichteten sind, allerdings ohne das Wissen anderer.

Entsprechend meiner "Moral" oder eben "Ethik" würde ich keinen Menschen für irgendeine Art von Handeln, Denken oder Ausdruck "bestrafen". Denn dieses Wort ist Abhängig von der Perspektive und Wahrnehmung - ebenso wie die oben genannten Prinzipien. Daher stellt es keine Begründung jeglicher Form von Handeln dar.

Es würde also viel mehr darum gehen, für die Rechte anderer zu kämpften und sie vor einer Verletzung dieser zu bewahren. Das könnte durch einen lebenslangen Aufenthalt in einem Gefängnis durchgesetzt werden. Dabei kann dieser ruhig entspannend sein, da er nicht als Strafe dienen soll, sondern zur Abschottung von der Gesellschaft und zum Schutz zivilisierter Personen.

Aber auch darüber kann man diskutieren.

Mir war es nur wichtig zu erwähnen, dass ich auch gegen Hinrichtungen bin und diese Meinung auch sehr ausführlich begründen könnte.

Liebe Grüße! :)

Padi

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Robespierre verkörpert die Revolution wie keiner seiner Zeitgenossen. Im Laufe der Jahre wurde er aber nicht milder, sondern immer radikaler in seinen Ansichten - "Keine Tugend ohne Terror". Auf ihn sind die Hinrichtungen tausender Franzosen zurück zu führen. Dazu gehören nicht nur die Guillotinierten in Paris und anderen großen Städten, sondern auch die ertränkten und verbrannten Royalisten in anderen Landstrichen. 

Er wurde festgesetzt, als er vorgeblich eine neue Liste mit angeblichen Verrätern mit zu einer Versammlung brachte. Insofern kann man die Festnahme sogar als eine Art Notwehr beschreiben.

Anschließend versuchte er sich das Leben zu nehmen, ein eigener Todeswunsch war also auch vorhanden.

Ich würde es mal so sagen, in keinem Gefängnis dieser Welt dürfte derzeit ein Mensch einsitzen und auf seine Hinrichtung warten, der so viel Blut an den Händen hat wie Robespierre es hatte. Seine Ideologie war mörderisch und hatte zum Schluß wahnhafte Züge. Erst durch seinen Tod konnte die Revolution beendet werden.
Er hat genau das Opfer gebracht, welches er so vielen anderen Menschen abverlangt hat. Das erscheint mir absolut ok zu sein.

Wer das Schwert hebt wird durch das Schwert sterben

Jesus von Nazareth

Den Satz kannte es gewiß.....