Mit welcher HistorischenPerson wärt ihr gerne befreundet?

Philippipi  06.05.2024, 14:58

Und du?

alineee200 
Fragesteller
 06.05.2024, 15:20

Rosalind Franklin und Frida Kahlo

10 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Es gibt interessante historische Persönlichkeiten, doch wie sie sich privat verhielten ist nur bei wenigen wirklich bekannt. Bei einer Freundschaft kommt es jedoch auf dieses Verhalten in erster Linie an und nicht auf ihre Leistungen.

Oskar Schindler als guter Bekannter, wäre sicher interessant, Mahatma Gandhi, Martin Luther King und Mutter Theresa wären es ebenfalls.

Von den Herrschern würde mir noch am ehesten der Augustus Antonius Pius einfallen, denn es war ein kluger Herrscher, der sich sehr um Frieden im Römischen Reich gekümmert hat und keinen einzigen Angriffskrieg führte. Nach allem, was ich über ihn an Biographien gelesen habe, hatte er auch ein harmonisches Familienleben.

Auch der Augustus Hadrianus war vermutlich ein angenehmer Zeitgenosse, auf dem nan sich, wäre er ein Freund, hätte verlassen können.

Vor Alexandros III. den Großen würde ich einen riesigen Abstand wahren, denn wer im Suff Freunde tötet, mit so einer Person will ich nichts zu tun haben. Noch extremer ist Constantinus I. der Große, welcher nicht nur ein extremer Intrigant war, sondern sogar vor Morden innerhalb der Familie keinen Halt machste und Ehefrau und ältesten Sohn, sowie viele weitere Angehörige in Scheinprozessen töten ließ.

Neugier4711  07.05.2024, 16:33

Vielen lieben Dank für den Stern.

2

Ich würde gerne erfahren, wie Frances Glessner Lee ("Mutter der Forensik") genau gearbeitet hat, was sie antrieb, wie sie ihre Schlüsse zog, die am Ende zur Täterüberführung geführt haben. Das stelle ich mir hochinteressant vor.

Ihre Nachbauten von Tatorten im Miniaturformat nebst nachgebildeter Blutspritzer etc. legten ab den 30er Jahren des letzten Jahrtausends den Grundstein für die heutige Spurensicherung.

https://www.ardalpha.de/wissen/geschichte/historische-persoenlichkeiten/frances-glessner-lee-forensik-glessnerhouse-gerichtsmedizin-polizei-frau-frauengeschichte-104.html

Da gibt es so einige und ob ich wirklich mit ihnen befreundet wäre oder sein möchte lassen wir wohl besser offen, weil die Geschichte ihre HeldInnen bekanntlich oft verklärt und die Bösewichte oft schlimmer darstellt als sie in Wirklichkeit waren. (Ich stelle soeben fest, dass man den Begriff „Bösewicht“ nicht gendern kann. Frauen müssen Engel sein😀)

Ich hätte aber gerne einige historische Persönlichkeiten gekannt. Zum Beispiel Jean- Baptiste Bernadotte, ein anfänglich bekennender Jakobiner, der es vom einfachen Soldaten zum französischen Marschall von Napoleons Gnaden brachte, und dabei erstaunlich human war und wenn möglich Freund und Feind schonte, obwohl er ein Kriegsmann war. Er erhielt von Napoleon- seinem Schwager- verschiedene Adelstitel, und wurde später zum schwedischer König ernannt. Als schwedischer König stellte er sich gegen Napoleon, schnappte sich Norwegen mehr oder weniger kampflos, und regierte Schweden und Norwegen während 26 Jahren bis zu seinem Tod, ohne jemals wieder Krieg zu führen. Obwohl er nicht unumstritten war, war er recht beliebt bei seinem Volk und Schweden mutierte unter seiner Herrschaft zu einem wohlhabenden Staat. Bemerkenswert ist, dass Bernadotte in einer Zeit, da mehrere Franzosen aus bürgerlichem Haus zu Herrschern über ganze Völker gekrönt wurden, als einziger seine Krone nicht verlor und eine Dynastie gründete, die bis heute Bestand hat.

Friedrich II., unser Stauferkaiser. Er dachte schon sehr fortschrittlich und hat mitten im "Mittelalter" und über zwei Jahrhunderte vor Luther die römische Kirche bereits als ein Betrugssystem durchschaut.

Hermann dem Cherusker, der mit seiner Heldentat im Jahre 9 dem scheinbar übermächtigen römischen Imperium widerstand und die Grundlagen legte für die Bewahrung der Freiheit der germanischen Welt.

Singelmalt  06.05.2024, 23:10

Ob Hermann wirklich Heldentaten vollbracht hat, wage ich zu bezweifeln. Aber er war ein hervorragender Stratege und wohl auch ein äusserst begabter Politiker, denn wohl kein anderer hätte es geschafft, die germanischen Stämme zumindest für eine gewisse Zeit zu einen, so dass sie die die Römer besiegen konnten.

0
astor6772  06.05.2024, 23:14
@Singelmalt

Ja, das haben eben damals kaum andere geschafft angesichts der an sich weit überlegenen Ausbildung, Disziplin und Ausrüstung der römischen Legionäre.

0
Singelmalt  06.05.2024, 23:43
@astor6772

Hermann hat als germanischer Fürstensohn und römischer Bürger, der für die Römer gekämpft hat, natürlich sehr genau um die Stärken, vor allem aber um die Schwächen der Römer gewusst. Zudem kam ihm das schlechte Wetter zu Hilfe, das das Gelände extrem sumpfig werden liess und die römischen Schilde unbrauchbar machte. Und er hat die Römer in ein Gebiet gelockt, in welchem das römische Heer sich nicht entfalten konnte, mit schmalen Wegen, so dass die Römer einen endlosen Heerzug über mehrere Kilometer bilden mussten. Das erlaubte es den Germanen, sämtliche Nachteile wettzumachen, auch weil sie mit dem Gelände vertraut waren.

0
astor6772  06.05.2024, 23:47
@Singelmalt

In der Tat, mir sind die historischen Fakten dazu bekannt. Eine heroische Meisterleistung bei der taktischen Führung einer an sich unterlegenen Armee, die in der jüngeren und Zeitgeschichte vielleicht Korrelate hat in den Leistungen der finnischen Armee gegen Russland 1939/40, denen des Vietcong gegen die USA oder vielleicht auch der Ukrainer gegen die Russen, aber letzteres ist noch offen.

1