Ist Schulbildung gleich Intelligenz?

12 Antworten

Schulbildung ist kein Indikator für Intelligenz. Schulbildung ist lediglich ein Instrument, um einem Individuum die Möglichkeit zu geben, seine Kompetenzen in geschütztem Rahmen unter Beweis zu stellen und auszubauen, um am Ende seiner Schullaufbahn in einen Beruf zu gelangen, damit er ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft wird.

Alle anderen werden ausgesiebt. Ihre (potentielle) Intelligenz hat keinen Nutzen für die Gegenwart, wird also nicht weiter beachtet. Es gibt diverse Fälle in der Vergangenheit, in denen die Urheber von Kunst erst nach ihrem Tod anerkannt wurden. Man könnte meinen, ein echtes Genie läuft Gefahr, seiner Zeit voraus zu sein oder zumindest aus dem Zeitgeist zu fallen.


ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 23:07

"angesehenes Mitglied der Gesellschaft werden", das klingt so ähnlich wie sklave der gesellschaft werden... das sollte nicht der grund sein warum man ein beruf macht.

der rest stimmt...

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Desparativum  13.12.2023, 23:13
@ZitatOhneQuelle

Einen Beruf übt man aus, um Geld zu verdienen. Geld, welches man benötigt, um leben zu können.

Idealerweise hat man, nach Befriedigung der Existenzbedürfnisse, noch die Möglichkeit, das ein oder andere künstlich erzeugte Bedürfnis zu erfüllen.

Am Ende des Tages möchte man ja nicht wie jemand dastehen, der sich nichts leisten kann oder keinem Job nachgeht. Was sollen bloß die Leute denken?

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ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 23:27
@Desparativum

Lass die Leute doch denken. Wenn du Pornodarsteller sein willst, dann mach es und lass dich nicht davon abhalten, oh was denken andere über mich, wenn ich pornos drehe?

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Desparativum  13.12.2023, 23:31
@ZitatOhneQuelle

Du, mir ist es vollkommen egal, was die Leute denken. Wie dir sicherlich aufgefallen ist, schrieb ich von "man" und nicht von mir im Speziellen.

Es wäre ein Segen, wenn die Leute so drauf wären, wie du es beschreibst. De facto ist dem nicht so.

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Nein, denke ich nicht. Ich bin auf ein Gymnasium gegangen und es gab viele Experten, die hatten Traumnoten. Mit denen konntest Du aber überhaupt nicht reden, weil sie überhaupt keine soziale Kompetenzen mitgebracht haben.

Ich denke, dass es zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Man kann gut gebildet und intelligent sein, man kann schlecht gebildet, aber intelligent sein, man kann aber auch gar nichts von beiden sein. Für mich persönlich hat Intelligenz auch nichts mit dem Wissen zu tun, sondern viel mehr damit, wie sich ein Mensch dabei anstellt. Kompromissbereite, empathievolle und verständnisvolle Menschen schätze ich als intelligent ein. Wenn jemand sich zu helfen weiß, lösungsorientiert ist und dabei versucht, das möglichst beste Ergebnis für alle herauszuholen. Sicher zählt bestimmt auch ein gewisses Maß an Wissen dazu. Aber auch unwissend kann man sich klever anstellen. Oder eben mit seiner Intelligenz sich selbst das fehlende Wissen aneignen.


ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 23:41

Ja, wie du sagst kann man sich vieles selbst aneignen, das nennt sich autodidakt... wir haben das internet, wir haben bücher und vieles mehr.

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Intelligenz ist etwas anderes als (Schul-) Bildung. Intelligenz ist aus meiner Sicht die Fähigkeit, Probleme zu analysieren, Zusammenhänge zu erkennen, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und methodisch zu lösen. Zum Beispiel eine Mathe-Aufgabe zu lösen, ohne dass man vorher gelernt hat, wie man solche Aufgaben löst. In Intelligenz spielt auch Kreativität, Hinterfragen ("warum ist das so?") und Verknüpfen von Wissen mit rein.

Bildung zielt dagegen eher darauf ab, Wissen anzusammeln und mit bekanntem Wissen umzugehen. Du lernst, wie man Matheaufgaben nach Muster xyz löst und du lernst jede Menge Wissen auswendig. Damit lässt sich im Alltag ein ganzes Stück Mangel an Intelligenz ausgleichen. Wenn du Intelligent bist, fällt es dir aber auch deutlich leichter, Wissen zu lernen - weil du Verknüpfungen besser herstellen kannst.

Für den wirklichen "Erfolg" wird sicher beides gebraucht: Intelligenz und Bildung.

PS: Zu deiner Diskussion was Schulbildung betrifft: Schulbildung ist darauf ausgelegt in der Breite zu bilden, sie soll für möglichst vielfältige Interessen/Begabungen von Schülern etwas bereit halten und auf verschiedenste Berufszweige vorbereiten. Auch wenn man nicht viel mit manchen Bereichen anfangen kann: Ich bin ein großer Verfechter von Interdisziplinarität. Ich halte es für wertvoll, wenn man zumindest ein Gefühl von anderen Fachgebieten hat und offen für Wissen ist. Vermeintlich wertloses Schulwissen über Geschichte kann zum Beispiel dazu führen, dass man einen ausländischen Arbeitskollegen etwas über die eigene Kultur erzählen kann. Oder Grundwissen aus Biologie-Unterricht wird einem während einer Pandemie wieder bewusst - man weiß wenigstens grob was DNA, RNA, etc... ist.

das eine kann das andere durchaus beeinflussen jedoch ist intelligenz nicht wirklich messbar

Intelligenz ist die Hardware, Bildung die Software. Klar besteht zwischen beidem ein gewisser Zusammenhang, eine gewisse Abhängigkeit. Aber die Schlussfolgerung "Hardware = Software" wäre genau so Quatsch wie "Bildung = Intelligenz" :).


ZitatOhneQuelle 
Fragesteller
 13.12.2023, 23:36

Ich wünschte Schulbildung währe spezifischer so wie z.B Selbstbildung. Bei Selbstbildung lernt man genau das was man lernen will und braucht. In der Schule lernt man vieles, was man nicht lernen will und im Leben nicht braucht und vergisst.

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HappyMe1984  13.12.2023, 23:42
@ZitatOhneQuelle

In der Schule lernst du das Lernen. Klar, in den 13 Jahren, die ich bis zum Abi zur Schule gegangen bin, hab ich so manches für Klassenarbeiten und Prüfungen in meinen Schädel hämmern müssen, was ich wirklich bis heute nicht mehr gebrauchen konnte. Aber selbst bei den nutzlosesten Themen hab ich im Zweifel eben immer noch etwas über Lernstrategien lernen können. Oder auch darüber, wofür ich mich (nicht) interessiere. Oder wo meine Stärken und Schwächen liegen.

Mit dem, was ich ich in der Schule über das Lernen gelernt hab, hab ich übrigens bisher in meinen 39 Lebensjahren mir auch alle anderen Themen erschließen können, vom Kochen bis zur Steuererklärung. Eben weil ich damals gelernt hab, wie man sich Informationen beschafft, diese lesen und verstehen kann und wie man das so gewonnene Wissen dann übertragen und anwenden kann.

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