Ist es es richtig dass selbst wenn man in der Fischer-Projektion um Einfachbindung drehen könnte, z.B. Glukose und Galaktose nicht zur Deckung gebracht werden?

2 Antworten

Ist es es richtig dass selbst wenn man in der Fischer-Projektion um Einfachbindung drehen könnte, z.B. Glukose und Galaktose nicht zur Deckung gebracht werden?

Ja, das ist richtig.

Wenn Du ein Molekülmodell von Glucose in der Ringform baust, dann wirst Du fest­stellen, daß man abgesehen von der terminalen CH₂OH-Gruppe keine CC-Einfach­bindun­gen hat, um die man drehen könnte (sie sind ja alle im Ring verbaut).

Aber in der offenkettigen Form ist das nicht so, da kann man problemlos um die Ein­fachbindungen drehen; reale Glucose in wäßriger Lösung wandelt sich ja dauernd von den beiden Ringformen (α,β) zur offenkettigen Form um und wieder zurück. Trotzdem wird aus einer Glucose keine Galactose.

Der Grund dazu ist sehr einfach: Glucose hat die Konfigurationen R,S,R,R an den Ato­men C² bis C⁵, Galactose hat S,R,S,R (wenn ich mich nicht irre). Aber die interne Rota­ti­on um eine Einfachbindung ändert nichts an der Konfiguration eines asymmetri­schen C-Atoms. Es hat ja seine 4 Substituenten in bestimmte Richtungen stehen, und auch wenn an irgendwelchen Einfachbindungen gedreht wird, stehen die Substituen­ten immer noch in dieselbe Richtung.

Daher kann sich durch interne Rotation nie ein S-konfiguriertes C in ein R-konfigurier­tes umwandeln (dazu müßte z.B. man eine Bindung lösen und dann an der Gegen­sei­te wieder „anstecken“).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik