Hören Menschen auf zu glauben, weil die Einschüchterung nicht mehr fruchtet?

10 Antworten

Ich glaube grundsätzlich nicht. Stattdessen bediene ich mich meines eigenen Verstandes. Gerade auf die natürliche Gefahr hin, als Idiot dazustehen.

Ich lasse mich weder von religiösen Mechanismen noch von gesellschaftlichen Konventionen beeindrucken.

Das Hauptaugenmerk einer Religion liegt auf dem Erzeugen und Prägen von Angst. Es wird ein Gewissen geschaffen, damit die Schäfchen nur soweit hinterfragen, wie es den Religionsakteuren und dem geschaffenen Denksystem nicht schadet.

Im Grunde wird jeder Versuch einer Entwicklung im Keim erstickt, Kritiker werden mit hohlen Phrasen abgespeist. Da ist es irrelevant, ob man für die Variable Religion 'Christentum', 'Islam' oder 'Kapitalismus' einsetzt.

Ferner existiert ein Unterschied zwischen Religion und Glauben:Religion instrumentalisiert den Glauben und benötigt eine größere Anzahl an Schäfchen. Glauben kann man jedoch ganz für sich allein.

Woher ich das weiß:Hobby – Ironie, Sarkasmus oder Zynismus gegebenenfalls vorhanden.

Kirche , ich sage stets: die Vertreter der Kirche: klar, die Einschüchterungen (wenn es so wahr genommen wird?!) sind absolut nicht i.O., daher bin ich eher Atheist, daher muss ich mir das nicht antun. Genügte mir schon, als in einer Trauerrede eine Pastorin so etwas von sich gab, sinngemäß:"Mutti ist tot, weil sie zuviel geraucht hat.." Vorne saßen die drei trauernden Kinder, die dadurch auch nicht fröhlicher wurden! Hat so etwas die Kirche nötig? Offenbar:ja! Haben Jahrhunderte auch schon bewiesen: Missionare im NAMEN der Kirche reisten umher, um andere Menschen vom angeblich wahren Glauben zu überzeugen? Ist doch sehr merkwürdig: entweder jeder glaubt an das, wonach ihm der Sinn steht, oder man glaubt eben nicht. Ich glaube an etwas ganz anderes, weder an Gott noch an den Teufel, und nun? Meine Welt geht dadurch auch nicht unter.

Jene Pastorin hat mich auch nur bestärkt, festlegen zu lassen: bei meiner Trauerrede darf kein Kirchenvertreter was sagen! Weil ich Kirche ablehne, und wenn mir irgendein Christ hier droht:ich würde in der Hölle schmoren, so sage ich:"meine "Bibel" heißt "unser Heim", wo zwar auch von Gott die Rede ist, aber nicht immerzu.Die Hölle existiert nicht, Fegefeuer auch nicht, wenn, dann landen die Seelen der armen Büßer erst mal auf einer sehr traurigen Ebene, aber keine Seele wird da bis in alle Ewigkeit traurig herum geistern. Lieber einem nun auch schon toten Medium glauben, aber nicht jenen, die die Bibel nach und nach verzerrt zurecht geschrieben haben, wie es ihnen gerade so mal in den Kram passte.Jesus als Mensch: war sicher cool drauf, aber auch er wird nicht gewollt haben, dass in seinem Namen Kreuzzüge statt fanden, um den Namen Gottes irgendwie zu rühmen, eine wahre Kirche hätte auch das nie nötig gehabt!

Einschüchterung hat noch nie sinnvoll funktioniert.

Kein Atheist hat je angefangen, an Gott zu glauben, wenn man ihn mit irgendwelchen gotteslästerlichen Höllenphantasien droht.

Alles, was mit Einschüchterung erreicht wird, sind heuchlerische Lippenbekenntnisse.

So wie in streng atheistischen Regimen Gläubige einfach behaupten, nicht zu glauben um abartige Bestrafungen zu umgehen geht das halt auch umgekehrt.

Einzig wegen falscher Erwartungen hören Menschen auf, zu glauben. Der Klassiker dabei: Gott hat irgendein Gebet nicht so erhört, wie es sich der Betende in den Kopf gesetzt hat. Und weil Gott nicht tut was von ihm verlangt wurde wird dann eben trotzköpfig seine Existenz in Abrede gestellt.

Ist auf eine peinliche Art und Weise amüsant. Genauso wie die fragwürdige Angewohnheit mancher Gläubiger, nur dann an Gott glauben zu wollen, wenn sie dafür belohnt werden.

Ich als Christ empfinde es immer wieder als extrem befremdlich, wenn Menschen sich massiv auf ein Leben nach diesem hier sehnen, aber dieses Leben hier nicht mal wirklich leben...

Und wer sich nur gut verhält um irgendeine Prämie abzustauben hat sich nicht gut verhalten. Nennt man im Allgemeinen auch Heuchelei.

warehouse14


Puzzlestueck 
Fragesteller
 01.03.2023, 20:44
Und wer sich nur gut verhält um irgendeine Prämie abzustauben hat sich nicht gut verhalten. Nennt man im Allgemeinen auch Heuchelei.

Das nennt sich Arbeit und Natur. Menschen Arbeiten für den Lohn. Lebewesen jagen andere Lebewesen um sie zu Fressen weil sie Nahrung brauchen.

Das Paradies wird als Prämie versprochen. Hätte man das nicht getan, würde das Christentum kaum jemanden interessieren.

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warehouse14, UserMod Light  01.03.2023, 20:51
@Puzzlestueck

Nee, das, was ich da beschrieben habe hat nix mit Nahrungsbeschaffung zu tun.

Und es spielt keine Rolle, wieviele sich für den christlichen Glaubensweg interessieren.

Steht doch schon in der Bibel daß nur wenige den wirklich richtigen Weg finden werden...

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Puzzlestueck 
Fragesteller
 01.03.2023, 21:19
@warehouse14, UserMod Light
Steht doch schon in der Bibel daß nur wenige den wirklich richtigen Weg finden werden...

Welch miese Bilanz für einen Schöpfer. Wenn jemand etwas erschafft, ist dieser für die Schöpfung und deren Ausmaß verantwortlich.

Würde Mensch eine KI entwickeln welche größtenteils eine solche Bilanz hervorbringt und noch die Nerven hat, seine eigene Schöpfung dafür zu beschuldigen, dann fällt einem dazu auch nichts mehr ein.

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Puzzlestueck 
Fragesteller
 01.03.2023, 21:32
@warehouse14, UserMod Light

Dann ist es immer noch ein Fehler des Erstellers, ihnen so viel Verantwortung zu geben. Dasselbe Lied wie in meinen vorigen Kommentar. Alle Schuld(fähig) außer Gott.

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Hören Menschen auf zu glauben, weil die Einschüchterung nicht mehr fruchtet?

Das ist eine höchst individuelle Entscheidung. Bei manchen Menschen ist das so, bei anderen nicht.

Im Grunde bedeutet die aufgezeigte Alternative, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Denn die Glaubenskritik richtet sich eigentlich nicht gegen Gott, sondern die Kirche! Sich von der (weltlichen) Kirche zu distanzieren, braucht nicht unbedingt zu bedeuten, dass man sich auch von Gott distanzieren müsste!

Oft gibt es aus der kath. Kirche Warnungen von (verstorbenen) Heiligen über die Hölle und oftmals die zusätzliche Ermahnung, dass nur sehr, sehr wenige es überhaupt ins Himmelreich schaffen.

Naja, das klingt aber mehr nach "ollen Kamellen" als nach heutiger Realität - von ein paar christlich-kirchlichen Fanatikern, die das glauben wollen, abgesehen.

Es könnte die Wahrheit sein, ... Wer soll das wissen?

Eben. Daher geht es bei jeder Religion auch nicht um "Wissen", sondern um "Glauben". Allerdings sind die Menschen heute, auch weil sie gebildeter sind als ihre Vorfahren, sehr viel kritischer im Umgang mit vermeintlich unumstößlichen Glaubenssätzen/Dogmen. Auch machen die verschiedenen Kirchen - katholische, lutherische, reformierte, unierte - manchmal recht unterschiedliche Glaubensangebote. Welche Glaubensangebote oder Glaubenssätze von welcher Kirche auch immer ein Gläubiger für mehr oder weniger sinnvoll erachtet, ist seine persönliche, freie Entscheidung. In Deutschland ist Religionsfreiheit verfassungsrechtlich garantiert.

Auf dieser Basis kann man grundsätzlich nur gewinnen. Entweder es erwartet einen das Paradies, oder der Tod ist das Ende aber man hat wenigstens für seine Sippschaft etwas positives hinterlassen und ein schönes/gutes Leben geführt.

Immerhin, auch wenn natürlich ein gewisses Risiko bleibt. Aber so ist das Leben! 😊

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke, es liegt eher an der Gottlosigkeit in Filmen, Serien, Liedern, etc. und der Säkularisierung des Westens bzw. der Aufklärung.