Gender: Warum Titel aberkannt?

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Transgenderfrauen haben einen gewissen physiologischen Vorteil, der über die normale Variationsbreite zwischen Frauen hinaus geht. Das Problem ist im Sport seit Jahren bekannt und man muss das durch eindeutige und klare Regeln lösen. Einfach mit den alten Regeln weiter zu arbeiten, bis einem eine Siegerin nicht passt, geht nicht. In keinem Spiel darf man während des Spiels die Regeln ändern.

Wie eine solche Regel nun genau aussehen sollte, weiß ich nicht. Das Thema ist wirklich komplex, denn es gibt auch Transsexuelle mit XX Chromosom die wie Männer gebaut sind und "Frauen", die zwar ein XY Chromosom besitzen, aber wegen einer Variation des Testosteronrezeptors keine männlichen Geschlechtsmerkmale ausgebildeten haben. Sie erfahren erst beim Test nach einem Sieg bei einer Weltmeisterschaft, dass sie gar keine "Frauen" sind.

Offensichtlich ist die Einteilung "Männer"/"Frauen" viel komplizierter, als es die alten Schemata zulassen. Das hat sich durch die Einführung der Geschlechtsangabe "divers" inzwischen ja auch herumgesprochen. Leider dümpeln die Sport-Regeln da aber noch hinterher. Sollten z.B. Männer mit XYY auch anders behandelt werden? Die trifft man z.B. häufiger bei Basketballern an.

Nach geltenden Regeln hat Lia Thomas gewonnen. Es wird die Zeit, die Regeln zu erweitern.

Ich persönlich finde die Idee fragwürdig, als Transgender an einer Sport-Meisterschaft teilzunehmen. Es ist doch klar, dass hier eine Lücke im Regelwerk genutzt wird und es beim Sieg vor Neid und Missgunst nur so wimmeln wird. Sportlichkeit bedeutet nicht nur, der schnellste zu sein, sondern die Fairness im Wettkampf höher einzuschätzen als den Sieg.

Sind Trans-Frauen doch keine "richtigen" Frauen, wenn es um sportliche oder rechtliche Sachverhalte geht ?

Frauen, die gebürtig und genetisch Männer sind, haben einen ganz anderen Körperaufbau und ggf. einen höheren Testosteron-Spiegel, was sich auf die Leistung auswirken kann.

Dementsprechend wird debattiert, inwiefern es 'fair' ist, Frauen und Trans-Frauen bei sportlichen Wettbewerben zusammen in einen Topf zu werfen bzw. inwiefern die Leistungen, die dort erbracht werden dann noch vergleichbar sind, sodass man wirklich auf 'Sieg' erkennen kann.

Es ist nunmal Fakt dass jemand, der gebürtig und genetisch männlich ist und sich dann zur Frau 'machen' lässt, nicht dem entspricht was er wäre, wenn er, mit nahezu demselben Gensatz, von Anfang an weiblich gewesen wäre. Und ob und inwieweit dem im Sport Rechnung zu tragen ist, wird halt eben debattiert.

Für mich sind Transfrauen auch richtige Frauen, allerdings haben sie bei bestimmten Sportarten weil sie kräftiger sind einen Vorteil. Uns das finde ich nicht gerecht.

Man kann aus einem Stier keine Kuh machen indem man die Hörner stutzt. Ich als Frau, akzeptiere Transfrauen im Alltag, wenn sie sich wie normale Frauen verhalten und kleiden und nicht wie Drag- Queens durch die Gegend laufen Und Sondervorteile von Allen verlangen. Aber im Sport, wenn es um Kräfte geht, sind sie natürlich im Vorteil mit oder ohne Hormone ist es immer noch der Körper eines Mannes und der ist eben Kräftiger.

Die sollten eine eigene Kategorie eröffnen so wie die Behinderten bei der Paralympics. Ein Transmann hättel unter den Männern zum Beispiel umgekehrt keine Chance soviel Testosteron er noch nehmen würde, es ist körperlich doch eine Frau. Ich frage mich auch gerade wo solche Menschen zum Arzt gehen zum Gynäkologen oder Urologen? Ich denke die gehen zudem ab wo sie operiert wenn die gesundheitliche Probleme haben

Ah, so einen Titel aberkennen kann also neuerdings auch der Gouverneur von Florida. Ich dachte immer, für sowas gäbe es einen nationalen Dachverband (z.B. die NCAA). Wieder was gelernt.

Ich find den Fall schwierig. Die Zeit von Lia Thomas war (wenn man sie mit denen der Vorjahre in der gleichen Kategorie) vergleicht, nicht bedeutend besser - irgendwas um die 4:30 Minuten reicht anscheinend für einen Sieg in 500m Freistil der Frauen, und vor 3 Jahren etwa war Brooke Forde schneller als Lia Thomas. Für Männer hingegen muss man die Strecke in etwas über 4 Minuten schaffen, um eine Siegerzeit zu haben. Das Argument mit "mehr Muskelmasse" scheint sich in den nackten Zahlen nicht wiederzuspiegeln. Und der Hass, der Lia Thomas entgegenschlägt, ist ungerechtfertigt. Zumal sie schon länger mit ihrem Geschlecht hadert, auch wenn andere Antworten andeuten, dass sie anscheinend spontan beschlossen hat, eine Frau zu sein, um bei Schwimmwettbewerben abzuräumen.

So wie ich es beiläufig mitbekommen habe, möchte die NCAA seine Richtlinien für solche Fälle überarbeiten, das dauert aber noch ein bisschen und daher wird der Sieg dieses Jahr anerkannt, die Meinung des Gouverneurs von Florida ist egal. Und das halte ich für den saubersten Kompromiss.