Berufsschule mit Anfang 30
Ich mache jetzt mit Anfang 30 noch mal eine Ausbildung. Das Problem: Ich bin in der Berufsschule der Älteste in der Klasse. Ich fühle mich seit Beginn des Schuljahres letzten September unwohl. Ich finde keinen rechten Zugang zu den anderen, die im Schnitt um die 20 Jahre alt sind. Die haben ganz andere Interessen und Lebensumstände als ich. Da ich bereits früher in der Schule ruhig und zurückhaltend war, kommen alle negativen Erinnerungen an meine erste "richtige" Schulzeit zurück, als ich noch schulpflichtig war. Theoretisch müsste ich nicht mal in die Berufsschule, da ich schulberechtigt bin, und nicht schulpflichtig, allerdings besteht mein Betrieb auf die Schule. Obwohl ich der Älteste bin, wirkt es so, dass man nicht trotzdem nicht wirklich registriert. Teilweise habe ich den Eindruck, haben die anderen Berührungsängste mit so einem "alten" Klassenkameraden. Wenn ich bedenken, dass ich mich noch bis Mitte 2016 damit quälen muss, vergeht es mir jetzt schon. Soll ich abbrechen oder durchziehen?
8 Antworten
Mach Dein Ding und lass Dich nicht runterziehen. In zwei Jahren lächelst Du, wenn Du Dein Ausbildungszeugnis in der Hand hälst, darüber.
Ich weiß. Ich denke auch oft an meine erste Schulzeit zurück und wie schwer ich es da teilweise hatte. Und heute ist das lange her und ich lache darüber. Nur wenn man gerade in dieser Situation drin ist, denkt man anders darüber. Oft denke ich: "Halte durch, du hast das damals schon geschafft und lebst noch, warum also nicht auch jetzt?". Der nächste Gedanke darauf dann aber immer: "Ja, aber das dauert noch zwei Jahre, da kann noch so viel passieren und es werden noch viele unangenehme Situationen auf mich warten. Das ist noch sooo lange hin..."
erstmal - DH für deine entscheidung, etwas aus deinem leben zu machen
zieh es durch - du bist anschließend der nutznieser
Ich war bei meiner Umschulung Ende 30 und musste auch in die Berufsschule, ich weiß also wie du dich fühlst. Es ist tatsächlich so, dass man keinen richtigen Zugang zu den anderen in der Klasse bekommt. Was für mich aber noch verblüffender war, war die Unsicherheit die die Lehrer mir entgegenbrachten (wohl auch weil ich älter als manche von ihnen war) Als einzigen Rat kann ich dir mitgeben, steh die Zeit durch. Unterhalte dich über oberflächliche Themen mit den anderen und mach ansonsten dein Ding. Du wirst sehen, dass du aufgrund deines Alters sogar stellenweise Vorteile hast.
Ich fühle mich wie, als wenn ich erneut 14 Jahre alt bin. Das ist echt schlimm, weil ich mit dieser Zeit schon lange, lange abgeschlossen habe. Jetzt kommt alles wieder hoch. Jetzt beachten mich nicht mal mehr Leute, die damals, als ich 14 war, noch Kleinkinder waren und erst im Kindergarten waren. Ich unterhalte mich ab und zu oberflächlich mit dem ein oder anderen, aber trotzdem ändert sich nichts an der Situation. Ich habe schon öfters versucht Gespräche zu beginnen, aber die meisten sagten daraufhin nicht viel oder wirkten sichtlich unsicher, weil da (denke ich mal) ein deutlich älterer Mitschüler vor ihnen steht und sie das irritiert.
Durchziehen.
vermutlich wird es dauern, bis einige dich als "kollege" akzeptieren. durch interessensunterschiede wird es klarerweise immer einen abstand geben. es kann aber auch sein, dass du dich selber ins out stellst durch deine befürchtungen. check das auch mal ...