Wart ihr schon einmal in einem KZ und wie war euer Eindruck?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich war im Februar diesen Jahres in Auschwitz. Sowohl im Stammlager als auch in Birkenau.

Im Stammlager hat die Führung über 3 Stunden gedauert und trotzdem haben wir bei weitem nicht alles gesehen.

In Birkenau waren es fast 4 Stunden, dafür haben wir fast alles gesehen.

Es war schockierend, das zu sehen und dort zu sein. Zu wissen, dass das dort passiert ist, wo man gerade steht.

Insgesamt war es viel zu viel, um alles hier beschreiben zu können. Wenn du irgendwelche Fragen hast, kannst du die gerne stellen.


Benutzer1447 
Fragesteller
 22.05.2023, 22:40

Danke für die Antwort. Soweit ich mich von einer Doku erinnern kann war Ausschwitz1 ein Lager für die Vernichtung von hauptsächlich Polen und Birkenau/ Ausschwitz2 ein Vernichtungslager für Juden, falls ich mich richtig entsinne?

Meine Fragen an dich:

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Mit wie vielen Gefährten wart ihr vor Ort?

Wie war das Wetter an dem Tag?

Was hat es euch gekostet? (Zeitlicher und finanzieller Aufwand, Planung)

Wie war die Hin- und Rückfahrt?

Was war das erste was du gedacht hast, als du Ausschwitz am Horizont erblickt hast?

Hast du Folterinstrumente gesehen?

Wie schnell verging die Zeit für dich gefühlt?

Wie kannst du mir die Baracken beschreiben?

Wie war die sanitäre Situation und wie oft und wie lange durften die Menschen auf die Toilette?

Wie waren die Tagesrationen? Wie oft ?wie viel?

Was war das schlimmste für dich dort?

Was waren die Unterschiede zwischen Ausschwitz 1 &2? Habe mal in einer Doku gesehen, dass es nicht-jüdischen Häftlingen besser ging.

Welches Lager ist größer?

Welches Gefühl hättest du, als du in die Gaskammer gegangen bist?

Wie groß war die Gaskammer?

Gab es vielleicht auch etwas,dass dich dort unerwarteter Weise glücklich gemacht hat ? z.B Nette Menschen kennengelernt o.ä

Was denkst du über Leute, die sich wie so ein Dulli hinstellen und sich lauthals diese Zeit zurückwünschen oder meinen, dass Hitler auch Gutes getan hat.

Wie viel Nerven hat dich diese Tag gekostet?

Was hast du aus diesem Tagesausflug gelernt?

OK das reicht, ich bin zu neugierig manchmal. 😅

Beste Grüße

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ForzaFerrari178  23.05.2023, 00:45
@Benutzer1447

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Mit wie vielen Gefährten wart ihr vor Ort?

Was hat es euch gekostet? (Zeitlicher und finanzieller Aufwand, Planung)

Wie war die Hin- und Rückfahrt?

Das ganze war eine freiwillige Studienfahrt, die von meiner Schule organisiert wurde. Die findet in der Regel jedes Jahr statt. Durch Corona ist sie zwar 2021 ausgefallen, aber da war ich sowieso noch nicht auf der Schule. Die Teilnehmerzahl war auf 25 Leute begrenzt, da wir mit einer anderen Schule zusammen unterwegs waren. Insgesamt waren wir etwas mehr als 50 Leute.

Ich hab mich eher spontan entschieden mitzufahren, als kaum noch Plätze frei waren.

Die Reise ging nicht ausschließlich nach Auschwitz. Wir haben uns in Görlitz getroffen (selbstständige Anreise von Dresden) und sind dann mit dem Bus nach Krakau gefahren. An dem Abend haben wir dann gemeinsam in einem jüdischen Restaurant gegessen. Danach konnten wir den Rest des Abends (ab 21 Uhr) selbst gestalten. ich hab mit meinen Freunden noch ein bisschen was getrunken und gequatscht, aber das war keine große Party.

Am nächsten Tag haben wir dann eine mehrstündige Stadtfü+hrung gemacht und waren Nachmittags im Oskar-Schindler-Museum.

Am dritten Tag sind wir von Krakau nach Auschwitz gefahren mit Zwischenstationen am Salzbergwerk Wieliczka und am Schloß Pleß. Am Abend gab es dann so eine Art "Vorbereitungsrunde", wo wir uns etwas über unsere Erwartungen ausgetauscht haben, Fragen gestellt werden konnten, etc.

Am vierten Tag hatten wir vormittags die Führung im Stammlager und konnten am Nachmittag freiwillig die Länderausstellungen im Stammlager besuchen. Am Abend gab es dann eine Auswertungsrunde. Bei Bedarf haben die Lehrer auch Einzelgespräche angeboten.

Am fünften Tag war vormittags die Führung in Birkenau und Nachmittags noch eine kurze Stadtführung in Auschwitz. Abends war dann noch eine letzte Auswertungs-/Gesprächsrunde.

Mitgefahren bin ich nicht nur wegen dem KZ, sondern wegen dem gesamten Programm und es hat hat sich gelohnt. Krakau ist eine wunderschöne Stadt und das Salzbergwerk und das Schloß warebn auch äußerst sehenswert.

Der Besuch im Konzentrationslager war am Ende deutlich intensiver und schockierender als ich erwartet hatte.

Mich hat die Fahrt am Ende 175€ gekostet, die Gesamtkosten, waren deutlich höher, aber ein großer Teil wurde durch Fördergelder des Landes finanziert. Ich glaube der Gesamtpreis war über 1000€ pro Person. Genau weiß ich es aber nicht.

Wie war das Wetter an dem Tag?

Bei der Führung im Stammlager war das Wetter okay, es war etwas über 5 Grad warm, hat nicht geregnet und war etwas windig. Es war aber relativ stark bewölkt.

Bei der Führung in Birkenau, wo wir fast ausschließlich draußen waren, war das Wetter deutlich schlechter. Es waren kaum über 0 Grad, es war sehr windig und hat immer wieder leicht geregnet. Die letzte halbe Stunde hatten wir dann massiven Starkregen.

Den Rest beantworte ich dann morgen Nachmittag, sonst wirds zu spät.

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Ich habe Dora Mittelbau gesehen, war aber zu jung und unwissend um zu Begreifen


Benutzer1447 
Fragesteller
 22.05.2023, 21:57

Von diesem Lager hatte ich tatsächlich noch nie zuvor gehört muss ich zugeben.

Als ich in Dachau war, war ich auch erst gerade 15 geworden, trotzdem hat mich diese Energie dort gefesselt.

Lg

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